Aufgrund der sich verschärfenden Lage in Osteuropa wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine werden 120 österreichische Soldaten, unter ihnen eine Soldatin, zur Verstärkung der EU-Friedenstruppe EUFOR in die bosnische Hauptstadt Sarajevo verlegt. Das teilte das Bundesheer mit. Es wird nämlich befürchtet, dass die derzeitige Lage in der Ukraine Auswirkungen auf den Westbalkan und damit verbunden die Aufrechterhaltung der Stabilität und Sicherheit im Land haben könnte.
Deswegen hatte der einsatzführende Kommandant der EU-Operation ALTHEA in Bosnien, General Brice Houdet aus Frankreich, am Donnerstag die Reserveeinheit (Intermediate Reserve Force - IRF) aktiviert. Dieser Einsatz betreffe die Infanteriekompanien aus Österreich, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei, hieß es aus dem Verteidigungsministerium.
Aus Österreich beteiligen sich Soldaten der Panzergrenadierbrigade, der Jägerbrigade und des Führungsunterstützungsbataillons.
„Kritische Entwicklung in Ukraine“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) betonte: „Wir erleben derzeit eine sehr kritische Entwicklung in der Ukraine - anstatt der diplomatischen und friedlichen Wege, die wir uns gewünscht hätten, wurden Waffen und Aggression als Antwort gewählt. Einen vorsätzlichen Krieg als Mittel zu nutzen, um Macht durchzusetzen, ist keine Lösung!“ Die Lage vor Ort spitze sich zusehends zu. „Ein Vorgehen im Verbund aller EU-Staaten sowie humanitäre Hilfe vor Ort sind richtige und wichtige Schritte, die es jetzt gerade braucht“, so Tanner.
Einen vorsätzlichen Krieg als Mittel zu nutzen, um Macht durchzusetzen, ist keine Lösung!
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) über den Ukraine-Konflikt
„Wichtiges Signal an lokale Bevölkerung“
Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) befürwortet die Verlegung der Reservekräfte: „EUFOR Althea bekräftigt damit die Entschlossenheit, weiter für Stabilität und Sicherheit in Bosnien-Herzegowina Sorge zu tragen.“ Die Präsenz und Sichtbarkeit der Operation werde gestärkt. „Es ist auch ein wichtiges Signal an die lokale Bevölkerung, dass die EU ihre Verantwortung für Sicherheit am Westbalkan ernst nimmt.“
Verlegung am Samstag
Die Verlegung der österreichischen Soldaten erfolgt am Samstag, sowohl im Lufttransport mit der C-130 „Hercules“ als auch an Land mit Bussen und Hakenladesystemen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Das Großgerät sowie die notwendigen Fahrzeuge befänden sich schon im Voraus ausgelagert im Einsatzraum. Aufgabe der Truppe sei es, die Kräfte in Bosnien zu verstärken und damit für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.
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