Keine Sonderregeln

Parkpickerl: Auch Helfer müssen zahlen

Wohnen & Verkehr
26.02.2022 11:00

Beim Parkpickerl wird es keine Ausnahmeregelung geben. Auch nicht, wenn es um ehrenamtliche Arbeit geht.

30 Trainer vom Verein Rapid Oberlaa stehen jeden Tag am Fußballplatz - ihre Arbeit verrichten sie ehrenamtlich. Ab 17 Uhr sind sie am Sportplatz und bis 22 Uhr wird trainiert. Genauso lang müssen sie ab Dienstag fürs Parkpickerl bezahlen. Für fünf Stunden kostet das Kurzparkticket 11 Euro. Das sind 55 Euro pro Woche, im Monat 220 Euro und für die ganze Saison 2200 Euro.

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Es kann doch nicht sein, dass sich die Trainer ehrenamtlich engagieren und zum Dank dafür teure Parkgebühren zahlen müssen.

Vereinspräsident Rudi Wieselthaler

Der Landwirt könnte sich stattdessen einen vergünstigten Tarif für die Trainer gut vorstellen. Er hat diesbezüglich auch schon beim Bezirk angefragt, aber auch denen sind die Hände gebunden. Denn wie die zuständige Stelle nicht müde wird zu betonen, wird es keine Sonderbehandlungen geben. „Wo fängt man an, wo hört man auf?“, sagt Markus Raab von der MA 46.

Direkt neben dem Fußballverein befindet sich auch eine Ausbildungsstätte des Samariterbundes für Therapiebegleithunde. Dort sind 20 Mitarbeiter beschäftigt, die von ganz Wien und dem Umland anreisen. „Das ist ein massives Problem. Sollte keine Lösung dafür gefunden werden, müssen wir uns einen anderen Standort suchen“, heißt es vom Samariterbund auf unsere Anfrage.

Ärztekammer fordert Einlenken bei Parkpickerl
Auch die Ärztekammer schlägt Alarm. Das Problem: Niedergelassene Ärzte können ihr privates Fahrzeug, mit dem sie zu Visiten fahren, nicht vor oder in der Nähe der eigenen Ordination parken, sofern der Ordinationsbezirk nicht gleichzeitig auch der Wohnbezirk ist.

Vor zwei Jahren hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) angekündigt, die Parkraumbewirtschaftung in Wien zu überdenken und flexibler zu gestalten. „Die angekündigte Flexibilität ist aber aus meiner Sicht nicht zu erkennen“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Obfrau der Sektion Allgemeinmedizin der Ärztekammer für Wien und selbst praktizierende Kassenärztin in Wien. Dabei sei die Parkmöglichkeit in der Nähe der Ordination für einen schnelleren Ablauf von Hausbesuchen bei den Patienten dringend notwendig. Unter dem Motto „Damit wir Ihnen schneller zu Hause helfen können!“ wurde deshalb eine Petition gestartet. 5000 Patienten haben diese bereits unterschrieben.

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