Auch Burgenland hilft

Länder nehmen jetzt Tausende Flüchtlinge auf

Burgenland
26.02.2022 05:57
Fassungslos blickt Europa auf Russlands blutige Gewaltpolitik in der Ukraine. „Es ist schockierend, wie die Zivilbevölkerung unter dieser militärischen Aggression leidet“, zeigt sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erschüttert. Tausende Betroffene sind bereits aus dem Kriegsgebiet geflohen, Nachbarstaaten nahmen die Opfer auf. Im Burgenland liefen ebenfalls erste Hilfsaktionen an.

„Die Ukraine brennt!“ Entsetzt über die lebensbedrohliche Lage und aus Sorge um ihre Kinder ließen viele Einwohner ihr ganzes Hab und Gut zurück. Verzweifelt versuchten sie zu fliehen. Jenen Familien, die es außer Landes schafften, boten Nachbarstaaten volle Unterstützung an. Auch Ungarn nimmt Flüchtlinge auf. Entgegen bisheriger Gepflogenheiten in der einschlägigen Migrationspolitik werden Anträge auf Asyl akzeptiert. Den Opfern der Kriegswirren werde vorerst Flüchtlingsschutz gewährt, wie die ungarischen Behörden mittlerweile bekannt gaben.

Die Bereitschaft zu helfen ist in vielen Staaten groß. Österreich und speziell das Burgenland zeichnen eine lange Tradition in derart kritischen grenzüberschreitenden Situationen aus. „Unser Bundesland hat bei internationalen Krisen immer wieder bewiesen, wie wichtig es ist, Leidtragende zu versorgen und Schutzsuchende sofort aufzunehmen. Das hat uns der Ungarn-Aufstand 1956 gezeigt, ebenso der Fall des Eisernen Vorhangs 1989, die Fluchtwellen aus dem ehemaligen Jugoslawien 1991 und zuletzt das Jahr 2015“, betont Doskozil: „Die Burgenländer haben in ihrer 100-jährigen Geschichte schon oft ihr großes Herz geöffnet. Sie werden es wieder tun.“

Spendensammlung in Gattendorf und Siegendorf 
In Gattendorf wird eine Hilfslieferung für die in der Ukraine verbleibenden Menschen vorbereitet. „Die Staatsgrenze der Ukraine ist nur 500 Kilometer von Gattendorf entfernt, dieser abscheuliche Krieg ist sehr nah“, so die Verantwortlichen. Deshalb haben sich der Verein „2getthere“, die Pfarren des Seelsorgeraumes an der Leitha, die Freiwillige Feuerwehr Gattendorf und die Gemeinde Gattendorf zusammengeschlossen. „Gebeten wird um Matratzen, Schlafsäcke, Handtücher, Decken, Kleidung, Konserven, Öl, Salz, Mehl, unverderbliche Lebensmittel und Hygieneartikel“, heißt es. Abgeben kann man die Sachspenden („Bitte kein Spielzeug!“) am Sonntag von 14 bis 17 Uhr und am Montag von 8 bis 16 Uhr in einem Sattelzug beim Feuerwehrhaus.

Hilfsbereit: Kommandant Gerald Schulcz, Pfarrer Günter Kroiss, Bürgermeister Thomas Ranits, Ratsvikar Manfred Wiry. (Bild: Gemeinde Gattendorf)
Hilfsbereit: Kommandant Gerald Schulcz, Pfarrer Günter Kroiss, Bürgermeister Thomas Ranits, Ratsvikar Manfred Wiry.

Auch in Siegendorf und Potzneusiedl wird gesammelt: In Siegendorf kann man seine Sachspenden (es werden dieselben Dinge wie in Gattendorf benötigt) heute und Sonntag von 14 bis 17 Uhr vor dem Feuerwehrhaus abgeben. In Potzneusiedl heute von 10 bis 12 bei der Altstoffsammelstelle. 

Debatte um Maßnahmen für die Leidtragenden
„Eigenartige Stimmung“ herrscht unterdessen im EU- Parlament, wie österreichische Politiker aus Brüssel berichten. Überlegt wird, welche Maßnahmen bei einer weitreichenden Fluchtbewegung in den Mitgliedsstaaten zu treffen sind. Am Wochenende ist „Krisensitzung“.

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