Der Weg, der sich in den kommenden Tagen oder Wochen für die Ukraine abzeichnet, geht in eine von Kremlchef Wladimir Putin vorgezeichnete Richtung: Russland wird die frühere Sowjetrepublik an eine Position bomben, die sich nicht viel unterscheiden wird von den Zeiten der UdSSR. Nach Putins Plan soll die Ukraine zu einem zweiten Weißrussland werden, einem weiteren Vasallenstaat an der Westflanke zur Europäischen Union und vor allem zur NATO.
Der Kremlchef kommt aus der Schule des alten KGB, er denkt langfristig und mit eiskaltem Kalkül. Er hatte dieses Szenario wohl schon im August 2020 vor Augen, als er dem weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko stark unter die Arme griff. Lukaschenko hatte die Wahl massiv zu seinen Gunsten getürkt und war in der Folge mit einem regelrechten Volksaufstand konfrontiert. Ohne Putin hätte er sich nicht an der Macht halten können.
Jetzt ist der Weißrusse, der über Jahrzehnte bemüht war, sich eine Art Selbstständigkeit zu bewahren, von Putin abhängig, lässt die russischen Streitkräfte von seinem Gebiet aus in die Ukraine einmarschieren und stimmt sogar der Stationierung russischer Atomraketen in seinem Land zu. Ein ähnliches Szenario plant Putin für die Ukraine. Mit dem Unterschied, dass er in der Ukraine erst ein ihm genehmes Regime an die Macht bringen und dieses dann mit militärischer Gewalt auch dort wird halten müssen.
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