Nahe dem Wurzenpass

Dieses Wolfsrudel wurde an der Grenze gefilmt!

Kärnten
26.02.2022 05:55

Ein Videoclip, der mehrere Wölfe auf einer Loipe zeigt, wird aktuell in den sozialen Netzwerken geteilt. Die Bilder sind jedoch nicht neu, sondern wurden laut Großraubwild-Experten im Jänner in Slowenien nahe dem Wurzenpass aufgenommen und zeigen ein neunköpfiges Hybrid-Wolfsrudel.

Besonders unter Kärntens besorgten Almbauern wird das Wolfsvideo aktuell geteilt – mit dem Hinweis, dass es Mittwoch auf dem Monte Lussari nahe Tarvis aufgenommen worden sein soll. „Stimmt nicht“, sagt dazu der erfahrene italienische Großraubwild-Experte Paolo Molinari:

Zitat Icon

Das Video ist bereits mehrere Wochen alt und wurde von einem Pistengerätefahrer mitten in der Nacht in einem Wald bei Rateče gemacht. Seither wird es kräftig verschickt!

Paolo Molinari

Das Wolfsrudel hatte zuvor übrigens einen Hirsch gerissen, weshalb die Wildtiere auch nicht sofort das Weite suchten, als sich das Pistengerät ihnen näherte.

(Bild: Scharinger Daniel)

Reinrassige Wölfe
Bei den gefilmten Grauhunden handelt es sich außerdem nicht um reinrassige Wölfe, sondern um sogenannte Hybriden, also Kreuzungen zwischen Wolf und Hund. Laut Molinari seien insgesamt neun Hybrid-Wölfe im Bereich des Dreiländerecks unterwegs. Immer wieder kommt es dort auch zu Rissen, die zum Teil sogar beobachtet wurden.

Vasektomie durchführen
Der Wildbiologe, der seit Jahrzehnten die Rückkehr des Großraubwildes wissenschaftlich verfolgt, hat in Italien inzwischen den Auftrag erhalten, die einzelnen Mischlingswölfe einzufangen: „Die weiblichen Tiere sollen wir sterilisieren und bei den männlichen eine Vasektomie durchführen, damit diese sich nicht weiter vermehren können. Abschüsse stehen in Italien nicht zur Diskussion.“

Ob das Vorhaben gelingen wird, ist fraglich. Experte Molinari vertritt die Meinung, dass es EU-weit neue Richtlinien im Umgang mit den Grauhunden brauche:

Zitat Icon

Man kann den Wolf bei uns nicht mehr als bedrohte Tierart sehen!

Paolo Molinari

Denn nicht nur in Kärnten, sondern auch in unseren beiden Nachbarländern sorgt Isegrim derzeit immer häufiger für Ärger, Probleme – und einige Bürger fürchten sich.

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