Ziel ist Selenskyi

Russland: Lösung nur mit neuer Regierung in Kiew

Ausland
25.02.2022 21:57

Der russische Botschafter bei der EU, Wladimir Tschischow, hält eine Lösung für den Konflikt um die abtrünnigen Gebiete in der Ostukraine nur mit einer neuen Regierung in Kiew für möglich. Zudem forderte der frühere Vizeaußenminister in einem Interview mit dem Portal „Euractiv“, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor ein Tribunal zu stellen und die Ukraine zu „entnazifizieren“.

„Es kommt nicht darauf an, ob diese neue Regierung mit Moskau befreundet ist, sondern ob sie in der Lage ist, mit den Menschen im Donbass zu verhandeln“, meinte Tschischow. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe er keine Möglichkeit, dass das derzeitige „Kiewer Regime“ in der Lage sei, zu verhandeln.

„Wer Herrschaft nicht akzeptiert, sollte gehen“
Der Botschafter verteidigte das russische Vorgehen in der Ukraine und meinte, die „Zahl der Opfer der ukrainischen Militäroperationen in diesen acht Jahren“ deute eindeutig darauf hin, dass mehrere tausend Zivilisten dabei ums Leben gekommen seien. „Wenn man die Herrschaft aus Kiew nicht akzeptiert, sollte man besser gehen“, rechtfertigte Tschischow die Separationsbestrebungen im Donbass.

Selenskyi soll vor „Tribunal“
Bei der russischen Militäroperation handle es sich zudem um „eine Anstrengung, die auf die Entnazifizierung abzielt“. Dabei handelt es sich um einen Vorwurf, der von russischer Seite immer wieder genannt wird, für den es jedoch keinerlei Belege gibt.

Er hoffe nicht, dass Selenskyi dabei getötet werde, erklärte Tschischow weiter. „Denn irgendwann wird es ein Tribunal geben, das sich mit ihm beschäftigt“, so der russische Botschafter. „Er ist vielleicht kein Nazi. Eigentlich wäre es für einen Juden ziemlich schwierig, ein Nazi zu sein. Er ist ein Jude“, fügte Tschischow hinzu.

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