Die Schach-Olympiade 2022 wird angesichts des Krieges in der Ukraine nicht in Moskau stattfinden. Das teilte der Schach-Weltverband Fide am Freitag mit. Die Veranstaltung mit Schachspielern aus rund 190 Ländern sollte vom 26. Juli bis zum 8. August in der russischen Hauptstadt ausgetragen werden. Fide-Geschäftsführerin Dana Reizniece-Ozola, die ehemalige Wirtschafts- und Finanzministerin Lettlands, verurteilte in einer persönlichen Mitteilung die „brutale russische Invasion“.
Reizniece-Ozola rief die Mitglieder des Fide-Rats vor einer Sitzung am Sonntag dazu auf, sich von allen russischen Sponsoren zu trennen und alle operativen Tätigkeiten aus Russland zu verlegen. Zu den Hauptsponsoren des Verbands gehören der Gasproduzent Gazprom, das Bergbauunternehmen Nornickel, der Düngemittelhersteller PhosAgro und der Nuklearkonzern Rosatom.
Fide-Präsident Arkadi Dworkowitsch ist Russe. Er war Organisationschef der Fußball-WM 2018 und zuvor lange Jahre in der Politik aktiv, unter anderem als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten in Moskau.
Online-Finale findet statt
Das derzeit noch laufende Online-Turnier der mit 1,6 Millionen Dollar dotierten Meltwater Champions Chess Tour wird von Moskau aus gespielt. Das Finale zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) und dem Russen Jan Nemponjaschtschi soll wie geplant am Freitag und Samstag ausgetragen werden.
Nach dpa-Informationen will der russische Großmeister Wjatscheslaw Tillitschejew bei Turnieren bis auf Weiteres nicht mehr unter russischer Flagge antreten.
Judo-Weltcup im russischen Kasan abgesagt
Auch der Judo-Weltverband hat auf die Invasion Russlands in die Ukraine reagiert. Er strich den Ende Mai im russischen Kasan angesetzten Weltcup. Die Sportgemeinschaft müsse vereint und stark bleiben, um einander zu unterstützen, um Frieden und Freundschaft, Harmonie und Einheit zu fördern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Verbands.
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