Angriff auf Ukraine
200 tote Zivilisten, 100.000 nach Polen geflüchtet
Bei Angriffen der russischen Armee sind laut Angaben der ukrainischen Behörden bis dato 198 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien auch drei Kinder, erklärte Gesundheitsminister Viktor Ljaschko am Samstag auf Facebook. Zudem seien 1115 Menschen - darunter 33 Kinder - verletzt worden. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite aber kaum überprüfen. Indes haben bereits 100.000 Ukrainer die Grenze zu Polen überquert.
Russland will laut Ex-Präsident Dmitri Medwedew trotz westlicher Sanktionen den Einmarsch in die Ukraine nicht abbrechen. Im russischen Angriffskrieg geht es mittlerweile um die Kontrolle der Hauptstadt Kiew. Die ukrainische Armee erklärte am Samstagmorgen, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Stellung in der Hauptstadt abgewehrt zu haben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor vor einem Großangriff der russischen Kräfte auf Kiew gewarnt. Auch in vielen anderen Landesteilen wurde gekämpft, abertausende Ukrainer flohen angesichts der Gewalt in die Nachbarstaaten.
Bereits 100.000 Ukrainer nach Polen geflüchtet
Nach Angaben aus Warschau haben bereits rund 100.000 Menschen aus der Ukraine die Grenze zu Polen überquert. Das gab der stellvertretende polnische Innenminister Pawel Szefernaker am Samstag bekannt. Die Menschen seien von Orten „entlang der gesamten Grenze“ nach Polen eingereist.
In der polnischen Stadt Przemysl unweit der Grenze dient ein Bahnhof als Aufnahmezentrum für Flüchtlinge (Video oben, Bild unten). Hier finden die Menschen vorübergehend ein Dach über dem Kopf. Freiwillige helfen den Menschen, ihre Weiterreise zu organisieren. Es gibt genug zu essen und zu trinken. Hoffnung auf ein baldiges Ende der Kämpfe in ihrer Heimat haben die Geflüchteten nicht.
„Mein Leben hat sich zu 100 Prozent verändert“
„Um fünf Uhr habe ich einen Zug genommen. Mein Leben hat sich binnen eines halben Tages zu 100 Prozent verändert, aber ich bin glücklich, einen Zufluchtsort gefunden zu haben. Manche Menschen wissen nicht wohin, und das ist ein furchtbares Problem“, sagt eine Geschäftsfrau, die aus der Ukraine geflohen ist.
Indes erklärte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, am Samstag im sozialen Netzwerk Vkontakte: „Die Militäroperation zum Schutz des Donbass wird vollständig und bis zum Erreichen aller Ergebnisse durchgeführt. Nicht mehr und nicht weniger.“ Daran änderten auch die Strafmaßnahmen des Westens nichts.
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Die Sanktionen des Westens bezeichnete Medwedew als „politische Ohnmacht, die sich aus der Unfähigkeit ergibt, den Kurs Russlands zu ändern“. „Jetzt werden wir von überall vertrieben, bestraft, verängstigt, aber wir haben wieder keine Angst“, sagte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Russland werde „spiegelbildlich“ antworten.
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