Propaganda-Postings

Putins Trolle nehmen deutsche Zeitungen ins Visier

Web
26.02.2022 12:37

Die Funke Mediengruppe hat Internetangriffe auf ihre Webseiten registriert. Im Live-Blog der zur Gruppe gehörenden „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), in dem Nachrichten rund um den russischen Angriff auf die Ukraine stehen, hieß es am Freitag: „Die Webseiten der Tageszeitungen, Magazine und Reichweitenportale der Funke Mediengruppe werden seit dem Morgen in mehreren Wellen von sogenannten Bots angegriffen.“

Bei einem Bot handelt es sich um eine automatisierte Software, die beispielsweise Debatten im Internet manipulieren soll. Bots werden eingesetzt, um Kommentare zu posten, können aber auch zu einer erhöhten Website-Auslastung führen.

Abwehrmaßnahmen eingeleitet
Auch auf den Seiten der Marken in sozialen Netzwerken gebe es eine erhöhte Bot-Aktivität. Leserinnen und Leser müssen sich hierauf einstellen: „Durch die Angriffe kann die Aktualisierung unserer Seiten teilweise verzögert werden.“ Weiter hieß es von der Mediengruppe, dass man Maßnahmen zur Abwehr weiterer Angriffe eingeleitet habe.

Funke gibt regionale Tageszeitungen in mehreren Bundesländern heraus. Es sind „Berliner Morgenpost“, „Bergedorfer Zeitung“, „Hamburger Abendblatt“, „Braunschweiger Zeitung“, „HarzKurier“, „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“, „Westfalenpost“, „Westfälische Rundschau“, „Ostthüringer Zeitung“, „Thüringer Allgemeine“ und „Thüringische Landeszeitung“.

Auch bei der „Frankfurter Rundschau“ (FR), die zum Ippen Media Netzwerk gehört, wurden Probleme speziell im Social-Media-Bereich registriert. FR-Chefredakteur Thomas Kaspar twitterte bereits am Donnerstag: „Unser Community-Team meldet, dass Pro-Putin-Trolle und Bots die Kommentarspalten unserer Auftritte in den sozialen Medien überschwemmen.“

Zitat Icon

Seit der Verlagerung der Truppen an die Grenze der Ukraine wächst das Aufkommen an Kommentaren merklich.

Thomas Kaspar, Frankfurter Rundschau

Auf der Website der Tageszeitung informierte Kaspar am Freitag zudem: „Seit der Verlagerung der Truppen an die Grenze der Ukraine wächst das Aufkommen an Kommentaren auf unserer Webseite und in unseren Auftritten in den sozialen Medien merklich.“ Das Community-Team, das alle digitalen Ippen-Angebote gemeinsam in einem Wartungsprogramm betreue, melde das stets gleiche Muster. Neben den Social-Media-Profilen der FR waren nach eigenen Angaben die weiteren Medienmarken des Ippen Media Netzwerks betroffen.

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