Das Tierparadies Schabenreith versorgt jährlich sehr geschwächte Hochzeitstauben. Tierheimleiterin Doris Hofner-Foltin sagt: „Das Schicksal dieser Tiere ist erschütternd. An einem Tag müssen diese Tauben auf bis zu zehn Hochzeiten ,auftreten‘. Sie werden immer wieder eingefangen, in Schachteln ohne Wasser und Futter zum nächsten ,Auftritt‘ verfrachtet und sind dann natürlich mit ihren Nerven und Kräften am Ende.“
Geschwächte Vögel sind leichte Beute
Sehr viele Tauben würden kurz nach der Hochzeit verenden, da sie geschwächt seien und durch ihre weiße Färbung leichte Beute für Fressfeinde darstellen. In den Sommermonaten kümmert sich das Steinbacher Team um 20 bis 30 Hochzeitstauben alleine aus Gmunden, erzählt Tierheimleiter Harald Hofner: „Wir haben öfter mit bunter Farbe besprühte Tauben versorgt, deren Gefieder total verklebt ist. Das ist Tierquälerei.“
Für Tiere eine Katastrophe
Die Kritik der Tierschützer ist deutlich. Hofner-Foltin appelliert: „Es ist einer dieser ,Bräuche‘, bei dem die Tiere mit ihrem Leben bezahlen, denn für die Tauben kann der Stress lebensbedrohlich sein. Dasselbe gilt für das Fliegenlassen von Schmetterlingen. Das ist für die Tiere eine Katastrophe.“
Tierfreundliche Hochzeit mit Blütenblättern
Ihr Alternativ-Vorschlag: Viel romantischer sei es doch, Seifenblasen in die Luft steigen zu lassen. Bei einer tierfreundlichen Hochzeit solle man auf Konfetti aus Kunststoff und Luftballons, deren Schnüre eine große Gefahr für Vögel sind, verzichten, könnte stattdessen getrocknete Blütenblätter verwenden.
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