Ist den Kremlstrategen der Krieg gegen die Ukraine entgleist? Falls sie eine Blitzoffensive geplant hatten, so ist diese zumindest ins Stocken geraten.
Mögliche Ursachen:
Tatsächlich schlug in Russland bereits die Zensur zu. Formulierungen wie „Krieg“ und „Angriff“ dürfen nicht mehr verwendet werden, sondern nur die offizielle Version „Spezialoperation“ (gegen Faschisten). Auch zeigt das russische TV keine Bilder von einem Krieg in der Ukraine, etwa Raketen auf ukrainische Städte, sondern höchstens vorwärts rollende russische Truppen.
Putin wandert auf einem heiklen Grat. Der Krieg ist nicht populär. Die Börse kracht, der Rubel ist eingebrochen. Die Propaganda kann die Empörung und die Boykottmaßnahmen der Welt nicht wegreden.
Das russische Volk ist leidensfähig. Putin hat sich mit einer „Nationalgarde“ von 300.000 Mann eine Truppe geschaffen, die jeden Aufruhr brachial niederschlägt.
Viel folgenschwerer kann die Unzufriedenheit der mächtigen Oligarchen werden, die nun von ihrem ausländischen Luxus abgeschnitten sind. Das könnte in einen Palastputsch münden. Putin muss sehr aufpassen, dass das Kriegsverbrechen gegen die Ukraine nicht als Bumerang auf ihn zurückfällt.
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