Geldhahn zugedreht
YouTube schränkt russischen Staatssender ein
Die Online-Videoplattform YouTube hat nun nach dem Einfall Russlands in der Ukraine und dem damit verbundenen Propagandakrieg mehrere russische Staatsmedien spürbar eingeschränkt. „Wir pausieren die Monetarisierung einer Reihe von Kanälen auf YouTube, einschließlich mehrerer russischer Kanäle, die mit den jüngsten Sanktionen in Verbindung stehen“, erklärte ein Sprecher des Dienstes am Samstag.
Die Einschränkungen betreffen vor allem das russische Auslandsfernsehprogramm RT, das bis 2009 Russia Today hieß und im Westen als Propagandakanal der russischen Regierung eingeordnet wird. RT wird unter anderem gezielte Desinformation wie die Verbreitung von Verschwörungstheorien sowie die Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine vorgeworfen. In russischen Medien wird das Wort weitgehend vermieden, es ist von einer „Spezialoperation“ die Rede.
Auch wegen Corona-Berichterstattung im Visier
In Deutschland war YouTube zuvor bereits im Kontext von Falschinformationen zur Corona-Pandemie gegen den deutschen Ableger von RT vorgegangen. Der deutschsprachige Kanal RT DE wurde wegen Verstößen gegen die Community-Richtlinien im September gelöscht.
Mit den aktuellen Maßnahmen werden sämtliche RT-Kanäle weltweit von den YouTube-Werbeeinnahmen abgeklemmt. „Unsere Teams arbeiten auch daran, Inhalte, die gegen unsere Richtlinien verstoßen, schnell zu entfernen“, sagte ein Sprecher. In den vergangenen Tagen habe man „Hunderte von Kanälen und Tausende von Videos entfernt, darunter eine Reihe von Kanälen wegen koordinierter betrügerischer Praktiken“.
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