An ukrainischer Front
Austro-Tschetschenen ziehen als Söldner in Kampf
Einst selbst aus ihrer Heimat geflüchtet, reisen aktuell viele Tschetschenen aus Europa freiwillig an die ukrainische Front.
Während Hunderttausende Menschen gerade vor den Kriegsschauplätzen und russischen Angriffen aus deren Heimat fliehen, sollen sich zahlreiche Tschetschenen aus Österreich und Deutschland auf den Weg in die Ukraine machen, wie ein szenekundiger Informant berichtet.
„Zwei Bekannte von mir haben sich mit zwei Männern aus Brandenburg zusammengetan und auf den Weg gemacht“, erzählt der Tschetschene aus Wien. Diese vier selbst ernannten Söldner wollen sich gegen die Russen stellen. Das habe einer von ihnen bereits vor einigen Jahren in Syrien getan - als Dschihadist des Islamischen Staates.
Was dem Tschetschenen-Diktator Ramsan Kadyrow gar nicht gefallen dürfte. Im Gegenteil: Der Putin-Getreue ruft alle Landsleute im In- und Ausland auf, in die Heimat zu kommen und für den „russischen Bruder“ in den Krieg zu ziehen. Viele würden seinem Ruf folgen.
Propaganda-Video zeigt 12.000 Kämpfer in Grosny
In einem Propaganda-Video, das angeblich am Freitag entstand, sind rund 12.000 Kämpfer zu sehen, die in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny aufmarschierten. „Wir werden die Aufträge von Präsident Putin unter allen Umständen ausführen“, wie Kadyrow versicherte.
Rund 400 Söldner seien bereits auf ukrainischem Boden im Einsatz. Dass Magomed Tushayew, die wichtigste militärische Führungsperson Kadyrows, bei Gefechten in Hostomel gefallen sei, dementiert der Diktator nur süffisant.
Wie viele Austro-Tschetschenen tatsächlich bereits in den Krieg gezogen sind, ist unklar. Völlig klar ist hingegen das heimische Gesetz: Wer freiwillig aktiv an Kampfhandlungen im Ausland im Rahmen eines bewaffneten Konflikts teilnimmt, der kann die österreichische Staatsbürgerschaft verlieren.
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