Die Murmetropole eine Goldgräberstadt? "Bei der Schotterbank auf Höhe des Kalvarienbergs findet man eigentlich fast immer etwas", sagt Heimo Urban. Der Grazer ist durch eine Fügung des Schicksals auf das so verlockend schimmernde Edelmetall gekommen.
Im Zuge der Bauarbeiten für die Staustufe bei Deutschfeistritz kam Gestein aus tieferen Erdschichten zum Vorschein. Urban, damals noch Mineralien-Sammler, wollte diese Gelegenheit nutzen, um nach Nephriten - das sind jadeartige Steine - zu suchen. "Gefunden haben wir keinen einzigen!" Dafür aber Gold. Und weil es den "Steinderl-Suchern" heutzutage ohnehin nicht gerade leicht gemacht wird ("überall steht Betreten verboten"), habe er sich vom Goldrausch packen lassen, so Urban.
"Jahrhundertfund" im Jahr 2006
Es sollte nicht zu seinem Nachteil sein. Im Mürztal gelang Urban und seinen "Mit-Buddlern" im Jahr 2006 nämlich ein "Jahrhundertfund". Mehr als 800 Gramm landeten bei Langenwang an nur einem Wochenende in den Schüsseln. Gegenwert nach heutigem Goldkurs: mehr als 30.000 Euro! Auch hier war das Bachbett kurz zuvor umgegraben worden - eine alte Wehranlage musste saniert werden. Urban fand damals das größte Nugget, dass jemals aus einem steirischen Fluss geholt wurde: 2,53 Gramm schwer! "Sonst bin ich froh, wenn ich an einem ganzen Tag ein Zehntel Gramm finde..."
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Was fast schon in Vergessenheit geraten ist: Die Suche nach Gold hat in der Steiermark Tradition. "Bereits im 18. Jahrhundert sind Zigeuner die Mur heraufgekommen, um Gold zu waschen", erzählt Urban. "Viel mehr als Zigarettengeld wird aber auch damals schon nicht zu holen gewesen sein." Auch Bauern hätten sich in den harten Wintermonaten so etwas dazuverdient. "Je weniger Wasser die Mur führt, desto besser - sobald die Schneeschmelze einsetzt, ist die beste Zeit vorbei", sagt Urban.
In den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts berichtete eine Zeitung von einer "Sensation" im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet. 50 Kilogramm Gold seien gefunden worden. Diese Meldung löste einen wahren Goldrausch aus. Tausende kamen, um ebenfalls ihr Glück zu suchen. Doch es war eine Falschmeldung! 50 Gramm hätte es eigentlich heißen sollen - dem Schreiberling ist ein Fehler unterlaufen.
Daten und Fakten
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.