Ukraine dementiert
Russland: Größtes AKW Europas eingenommen
Die russischen Truppen machen nicht nur zunehmend Gebietsgewinne in der Ukraine, auch die kritische Infrastruktur fällt nach und nach in die Hand der Invasoren. Am Montag gelang es ihnen laut eigenen Angaben nun auch das Atomkraftwerk Saporischschja unter ihre Kontrolle zu bringen - bei dem Kernkraftwerk handelt es sich um das größte in Europa. Das staatliche Unternehmen Energoatom dementierte die Darstellung und sprach von einer Falschmeldung.
Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja im Süden des Landes übernommen. Das Personal kontrolliere und warte die Anlage weiter, teilte Igor Konaschenkow, Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, mit. Der ukrainische Versorger Energoatom dementierte indes laut Nachrichtenagentur Interfax, dass russische Truppen die Kontrolle über die Region um das AKW übernommen haben.
Kraftwerke arbeiten weiter im Normalmodus
Das staatliche Unternehmen Energoatom teilte mit, alle Atomkraftwerke arbeiteten im Normalmodus weiter: "Derzeit stehen alle vier Kernkraftwerke unter der Kontrolle der Ukraine und arbeiten normal“, hieß es. Laut russischen Angaben gibt es keine erhöhte Strahlung rund um das AKW. Zuvor hatte das russische Militär schon die Sperrzone um den Unfallreaktor Tschernobyl nördlich von Kiew erobert. Dabei wurde radioaktiv belastete Erde aufgewirbelt, was zu leicht erhöhten Strahlenmesswerten führte.
Sorge vor zweitem Tschernobyl
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat am Sonntag vor schwerwiegenden Atomunfällen im Zuge der Kriegshandlungen in der Ukraine gewarnt. Auch Militärexperten sehen diese Gefahr als durchaus realistisch an. Auf die Frage, ob es sein kann, dass ukrainische Atomkraftwerke durch die Kampfhandlungen beschädigt werden und es somit in Folge zu einem zweiten Tschernobyl kommen könnte, antwortet Oberst Markus Reisner mit einem klaren „Ja.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.