Nach Putins Anordnung
Abschreckungswaffen in Russland nun „alarmbereit“
Dass Putins Worte vom Sonntag keine leere Drohung waren, machte nun der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu klar. Er habe die Abschreckungswaffen inzwischen in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt, so der Minister am Montag. Indessen zeigen die Wirtschaftssanktionen erste drastische Auswirkungen.
Konkret nannte Schoigu in seiner Meldung an den russischen Präsidenten die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte den Schritt angeordnet als Reaktion auf aggressive Äußerungen der NATO. Putin sprach dabei von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen.
Putin um „aggressive Äußerungen“ besorgt
„Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden NATO-Staaten lassen aggressive Äußerungen gegen unser Land zu, deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft zu versetzen.“
Damit geht Russland für viele überraschend früh den nächsten Schritt der Eskalation im Konflikt um die Ukraine - Experten schätzen, dass Russland deutlich langsamer vorankomme als geplant und daher nun entsprechende Drohungen aussendet.
Briten sprechen von „Kampf der Rhetorik“
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die Warnung des russischen Präsidenten Putin in Bezug auf seine Atomwaffen als „Kampf der Rhetorik“ bezeichnet. „Es geht hauptsächlich darum, dass Putin es erwähnt, um die Menschen und die Welt daran zu erinnern, dass er diese Abschreckung hat“, sagte Wallace am Montag der BBC. Man habe jedoch aktuell keine Hinweise darauf, dass sich Russlands nukleare Haltung geändert habe. „Wir nehmen das sehr, sehr ernst“, so Wallace.
Man werde nichts tun, was in diesem Bereich für weitere Eskalation sorgen könne. Wladimir Putin hatte am Sonntag für eine weitere Verschärfung des Konflikts gesorgt, indem er die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen ließ.
Sanktionen zeigen drastische Auswirkungen
Indessen zeigen die von den westlichen Staaten bereits erste, massive Auswirkungen. So steht etwa die russische Sberbank, die ihren Europa-Hauptsitz in Wien hat, kurz vor der Insolvenz, der Rubel brach in der Früh massiv ein, die russische Börse bleibt am Montag geschlossen und die russische Zentralbank hob den Leitzins auf 20 Prozent an - der Zinssatz gilt als wichtigstes Instrument im Kampf gegen die Teuerung, da eine Zentralbank damit die Menge und somit auch den Wert des Geldes beeinflussen kann.
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