Ausreißer in Bezirken

Tops und Flops prägten die Gemeinderatswahl

Tirol
01.03.2022 13:00

Tops und Flops aus acht Bezirken bei den Urnengängen am Sonntag: Die Wahlbeteiligung rasselte nur in wenigen Gemeinden in den Keller. Stehen die Stichwahl-Dramen in Imst und Wattens sogar vor der Absage?

Bezirk Kufstein: Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Brandenberg (84,13%), die niedrigste in Kufstein, wo von den 14.575 Stimmberechtigten lediglich 7582 (52,01%) mitmachten. Für die ÖVP ist Kufstein, so wie auch Innsbruck, ein trostloses Pflaster. Mit zwei getrennten Listen erreichte die ÖVP nur etwas mehr Stimmen als die MFG. Das beste Ergebnis (trotz Gegenkandidat) bei der Bürgermeisterdirektwahl holten Christian Tschugg in Scheffau (90,26%) und Josef Auer in Radfeld (86,34%). Das beste Listenergebnis fuhr Peter Payr in Schwoich ein (67,74%). Und in Rattenberg, der kleinsten Stadt Österreichs, konnte Bernhard Freiberger seinen BM-Sessel souverän verteidigen.

Bezirk Imst: Mit Petra Singer in Karrösten gibt’s die erste Bürgermeisterin im Bezirk Imst. Weitere sechs Frauen traten an. Immerhin schafften es zwei in die Stichwahl: Andrea Jäger in Imst und Michaela Ofner in Haiming. Dort wird es besonders spannend, Ofner hat mit 33% nur 2% weniger erhalten als Leitner-Nachfolger Christian Köfler. Andrea Jäger in Imst wird sich aller Voraussicht nach mit 16% schwerer tun als Weirather, der 45% bekam. Sie überlegt sogar zu verzichten.

Bezirk Landeck: Melanie Zerlauth (Pfunds) wurde zur ersten Bürgermeisterin im Bezirk Landeck gewählt. Beeindruckend ist auch das „Wie“: „Team Melanie Zerlauth“ errang zehn Mandate von 15, Kontrahent Peter Wille schaffte mit seiner Liste, die immerhin die Absolute bisher hatte, nur fünf Mandate. Ebenso eindeutig mit 63% war das Votum zur Dorfchefin. Kontrahent Peter Wille sei sehr enttäuscht, aber man suche sowieso „das Miteinand’“, sagt Zerlauth.

Bezirk Innsbruck-Land: Die größte Unzufriedenheit mit der Politik dürfte in Patsch herrschen: 24,46% ungültige Stimmen sind nach Obertilliach landesweit Spitze. Auch bei der Wahlbeteiligung belegt Patsch mit 46,03 Prozent den zweitschlechtesten Platz nach Uderns (34,56%). Die Bürgermeisterpartei ÖVP konnte in Telfes im Stubai den roten BM-Sessel zurückerobern. In Neustift i. St. findet die Stichwahl zwischen ÖVP-Kandidaten statt. Dieselbe Konstellation gibt es in Wattens, wo der Gegenkandidat des Bürgermeisters vorher auf dessen Liste war. BM Oberbeirsteiner überlegt gar, das Handtuch zu werfen! In Hall gehen ÖVP-Kandidat Werner Hackl und der NEOS-nahe Christian Margreiter nahezu gleich stark in die Stichwahl!

ÖVP-Kandidat Webrner Hackl (Bild: Liebl Daniel)
ÖVP-Kandidat Webrner Hackl

Bezirk Kitzbühel: Die Wahlbeteiligung von 63,5% im Bezirk war die niedrigste in Tirol. In Fieberbrunn liegen drei Listen bei rund 30 Prozent fast gleichauf. Voran die Grünen. Insgesamt hielt die VP 15 von 20 Bürgermeistersessel, denn der Verlust von Schwendt wurde in Westendorf ausgeglichen. Die schwächste Wahlbeteiligung gab es in Aurach (51,1 Prozent), die stärkste in Itter (81,52 Prozent). Das beste BM-Direktergebnis holte Gerhrad Obermüller in Kirchdorf (73,65 Prozent).

Knapp die Nase vorn: Die Grünen von Fieberbrunn feierten. (Bild: zVg)
Knapp die Nase vorn: Die Grünen von Fieberbrunn feierten.

Reutte: Im gesamten Bezirk lag die Wahlbeteiligung bei 66,29%. Die wahlfleißigste Gemeinde war Gramais mit 94,59%. In dieser Gemeinde sowie in Jungholz und Lechaschau haben mit Stefanie Krabacher, Karina Konrad und Eva Wolf nun Frauen das Sagen. Die Gemeinde mit der niedrigsten Wahlbeteiligung war Vils mit lediglich 53,32%.

Bezirk Lienz: Während die ÖVP in Gaimberg die Absolute holte, setzte es in Lienz eine Niederlage. Auch in Innervillgraten und Matrei ist man den Gemeindechef los. BM Elisabeth Blanik bleibt zwar im Amt, die Mandatsmehrheit ist aber weg. Die geringste Wahlbeteiligung gab es in Virgen (47%), die größte in St. Johann (88%).

Bezirk Schwaz: Viel Federn lassen musste BM Dietmar Wallner (ÖVP) in Jenbach, er rasselte von 70,38% auf 49,04%, muss in die Stichwahl. Die geringste Wahlbeteiligung gab es in Uderns (34,56%), die höchste in Gallzein (92,6%). Die besten Direktwahlergebnisse trotz Gegenkandidat fuhren Michael Huber (Stans, 84,28%), Stefan Schiestl (Wiesing, 81,19%), Hansjörg Jäger (Ried, 77,36%) und LA Dominik Mainusch (Fügen, 76,26%) ein.

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