Schrecklicher Verdacht gegen eine 25-Jährige in Graz: Die Frau soll ihrem zehn Monate alten Sohn durch heftiges Schütteln schwere Hirnverletzungen zugefügt haben, an denen er tags darauf verstorben ist. Sie ist nicht geständig, befindet sich jedoch in Haft.
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstagnachmittag. Rettungskräfte versuchten, den zehn Monate alten Buben zu reanimieren. Die alleinerziehende Mutter aus Rumänien, die erst vor Kurzem zu Verwandten nach Graz-Andritz gezogen war und hier eine Arbeit suchen wollte, gab an, dass ihr Sohn aus unbekannter Ursache einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatte.
Überlebenskampf nach 24 Stunden verloren
Das Baby wurde in die Kinderklinik des LKH Graz eingeliefert. Bei den Untersuchungen stellten die Ärzte mögliche massive Gehirnverletzungen fest. Trotz intensivmedizinischer Betreuung verstarb der Bub am Freitag gegen 16.45 Uhr.
Da der Verdacht bestand, dass die Verletzungen des Buben durch Fremdeinwirkung entstanden waren, wurde eine Obduktion angeordnet. Die Mutter wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz mit einem Dolmetsch vernommen, verstrickte sich dabei in Widersprüche.
Frau womöglich psychisch erkrankt
Bei der am Samstag durchgeführten Obduktion konnte als Todesursache des Kleinkindes ein großräumiges Hirnödem festgestellt werden, das mit größter Wahrscheinlichkeit durch heftiges Schütteln verursacht worden war. Bei einer neuerlichen Einvernahme äußerte sich die Verdächtige nicht mehr zu den Tatvorwürfen.
Sie könnte laut Polizei psychisch erkrankt sein und wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. „Es wird ein psychiatrisches Gutachten zur Persönlichkeitsstruktur und zu allfälligen Persönlichkeitsstörungen eingeholt“, so Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Bacher zur „Krone“. Der Vater des Kindes befindet sich im Ausland.
Hohe Haftstrafen nach Mord in Wien
Die Tat weckt Erinnerungen an ähnliche schlimme Vorfälle in der Vergangenheit: Erst im Jänner wurden in Wien ein Vater zu 17 Jahren und eine Mutter zu 14 Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt. Der Mann hatte seine elf Wochen alte Tochter durch Schütteln getötet, die Mutter soll es unterlassen haben, rettend einzugreifen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.