„Im Moment liefert Russland weiter Gas - sogar etwas mehr“, sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Möglicherweise nutze Russland noch die einfacheren Zahlungsvorgänge aus. Aber „wir werden auch danach in der Lage sein, Gas einzukaufen“, versicherte sie.
Auch wenn größere russische Banken vom weltweiten Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen seien, könnten „einzelne Zahlungen sehr wohl händisch abgewickelt“ werden. Das sei so, als ob man in der Bank einen Zahlschein abgebe, statt eine digitale Überweisung zu veranlassen, verglich Schramböck.
Gazprom hält Verträge ein
„Im Moment ist alles möglich, damit die Zahlungen kommen“, Gazprom halte die Verträge ein. Auch stehe Gas nicht auf der Sanktionsliste - an welche man sich streng halten wolle - insbesondere auch an den Stopp von Technologielieferungen.
Technologiestopp „scharfe Waffe“
Für Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts, ist dieser Technologiestopp - obwohl wenig beachtet - eine der schärfsten Waffen gegen Russland. Denn die Binnenfluggesellschaften würden großteils westliche Maschinen fliegen. Wenn sie nicht gewartet werden können und es keine Ersatzteile gibt, müssten sie innerhalb weniger Wochen am Boden bleiben. Das würde aber die Verbindungen in dem flächenmäßig größten Land der Welt massiv stören.
Russland bleibt „unter seinen Möglichkeiten“
Die Sanktionen gegen Russland zusammen könnten die Wirtschaftsleistung des Landes um zehn bis 20 Prozent drücken, schätzt Helmenstein, insbesondere wenn sie länger aufrecht bleiben. Dabei schöpfe das Land schon jetzt sein Potenzial bei Weitem nicht aus. Trotz vieler Rohstoffe und einer gut ausgebildeten Bevölkerung bleibe Russland weiter unter seinen Möglichkeiten.
Insider: Nord Stream 2 AG steht vor der Insolvenz
Nach dem Aus für die Ostsee-Pipeline steht die schweizerische Eigentümergesellschaft Insidern zufolge vor der Pleite. Die Nord Stream 2 AG arbeite mit Finanzberatern derzeit daran, Teile ihrer Verbindlichkeiten zu ordnen und könnte noch in dieser Woche offiziell in der Schweiz einen Insolvenzantrag stellen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
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