Eskalation im Norden
Truppen am Weg: Weißrussland steigt in Krieg ein
Putin-Unterstützer Alexander Lukaschenko dürfte einen Schritt weiter gehen als bisher: Anstatt sein Land im Norden der Ukraine bloß als Aufmarsch- und Raketenabschussgebiet zu Verfügung zu stellen, haben nun offenbar erstmals auch weißrussische Truppen die Grenze in die Ukraine überschritten. Wie nachhaltig die Aktion war, ist bislang unklar. US-Geheimdienste beruhigen.
Am Tag 6 des russischen Angriffskrieges meldet das ukrainische Parlament, dass weißrussische Truppen die Grenze überschritten haben und in die Region Tschernihiw eingedrungen sind. Soldaten mit entsprechenden Abzeichen sollen Seite an Seite mit russischen Truppen kämpfen, Weißrussland dementierte bislang jegliche aktive Teilnahme an Kampfhandlungen.
Der Sender ntv meldet unter Berufung auf ukrainische Quellen, dass ein weißrussischer Konvoi mit 33 Einheiten in die Region nördlich von Kiew vorgerückt sei. Demnach war der Mobilfunk angeblich ausgefallen.
Lediglich „Grenztruppen verstärkt“
Aus Minsk hieß es lediglich, man habe seine Truppen an der Grenze verstärkt, um „Provokationen zu verhindern“, schreibt der deutsche „Spiegel“. Die ukrainische Regionalhauptstadt Tschernihiw ist nur rund 100 Kilometer von Kiew entfernt. US-amerikanische Geheimdienste bezweifelten kurz darauf allerdings, dass es wirklich zu einem massiven Grenzübertritt gekommen ist.
Russland jetzt „Schurkenstaat“
Praktisch zeitgleich stufte das EU-Parlament den Staat Wladimir Putins nun offiziell als „Schurkenstaat“ ein - ein Schicksal, das nun eventuell auch Weißrussland blüht. Darüber hinaus soll schon bald über die Einleitung eines möglichen EU-Beitritts der Ukraine entschieden werden. Am Dienstag nahm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj virtuell an der Sitzung des Parlaments teil.
Mehr Truppen Richtung Europa
Russland verlegte außerdem Truppen aus dem äußeren Osten Russlands näher an Europa heran. Die Truppen würden vor allem die Verlegung von militärischen Einheiten über große Entfernungen - näher an die EU - üben.
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