Etwa 400 Frauen leiden jährlich in Österreich an Gebärmutterhalskrebs, circa 6000 kämpfen mit Vorstufen, die operiert werden müssen. Über 70 Prozent der Diagnosen sind dem Humanen Papillomavirus (HPV) zuzuschreiben, einer sexuell übertragbaren Virusinfektion.
„Um HPV-bedingten Gebärmutterhalskrebs auszurotten, ist eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent erforderlich. In Österreich liegt diese bei etwa 40 Prozent“, erklärte OA Dr. Christian Schauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) bei einer Pressekonferenz anlässlich des Welt-HPV-Tages am 4. März.
Ideal wäre es, jedes Kind schon in der Schule HPV impfen zu lassen. Denn die beste Wirkung erzielt man, wenn in jungen Jahren vor den ersten sexuellen Kontakten immunisiert wird.
OA Dr. Christian Schauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie
Das Virus verursacht übrigens nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern unter anderem auch Analkarzinome und Kopf-Hals-Tumoren. Ebenso wird ein Teil der Krebserkrankungen der äußeren und inneren weiblichen Geschlechtsteile (Vaginal-, und Vulvakarzinome), sowie die überwiegende Zahl der Peniskarzinome auf HPV zurückgeführt.
In Österreich gibt es die Impfung seit 2014 bis 12 Jahre kostenlos, bis 18 Jahre ist diese vergünstigt. Dennoch wird sie noch immer viel zu selten in Anspruch genommen, bedauern Experten.
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