Salzburg, oder soll es doch lieber die Côte d‘Azur sein? Diese Frage stellen sich reiche Russen auch jetzt noch - trotz harter Sanktionen. Einen ganz besonderen Russen hat man in Salzburg hingegen schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen.
„Wir haben allein am Sonntag 20 Anfragen zu Flügen von Moskau nach Europa erhalten“, erzählt ein Insider der Privatjet-Branche der „Krone“. Salzburg, aber auch die Côte d'Azur, stehen beim zahlungskräftigen russischen Kundenkreis gerade hoch im Kurs. „Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich habe jede Anfrage abgelehnt. Aus versicherungstechnischen, aber auch moralischen Gründen“, so der Insider weiter.
Während hiesige Privatjet-Anbieter den unternehmungslustigen Kunden aus Russland also eher skeptisch gegenüberstehen, warten internationale Privatflug-Firmen bereits mit Alternativrouten auf. „Direktflüge von Moskau nach Salzburg sind leider nicht mehr möglich. Aber Sie können über Doha oder Istanbul fliegen“, erklärt man uns dort fast schon entschuldigend die Umstände.
Postkasten von Oligarch quillt bereits über
Ob diese Flugroute künftig auch der russische Milliardär Roman Abramowitsch wählen wird, um zu seinem Haus am Fuschlsee zu gelangen, ist fraglich. Gesehen hat man den ehemaligen Fußballklub-Besitzer dort länger nicht mehr. Das erkennt man auch an dem mit Briefen und Prospekten überquellenden Postkasten. „Offiziell wohnt in dem Haus seine Tochter Anna. Wenn der berühmte Papa selber hier auftaucht, kann man das eigentlich nicht verpassen. Der reist mit riesiger Entourage nach Fuschl“, berichten Nachbarn der „Krone“. Abramowitschs Privatjet, der sogar über eine eigene Bibliothek verfügt, wurde das letzte Mal am 25. Februar auf einem Flug von London nach Basel registriert.
Die ukrainische Regierung hatte Abramowitsch zuletzt gebeten, bei Friedensgesprächen mit Russland zu vermitteln. Sein Sprecher bestätigt dies inzwischen. Welches Verhältnis genau Abramowitsch zu Putin unterhält, ist bis heute unklar.
Unbestritten ist jedoch, dass sich Abramowitsch nach seinem Rückzug vom Fußballklub FC Chelsea nun auch seines unter niederländischer Flagge fliegenden Flugzeuges entledigen will. Es steht zum Verkauf. Anscheinend wird es ihm langsam zu eng.
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