Großer Erfolg

Über 100 Wildkatzen in Österreich nachgewiesen

Tierecke
02.03.2022 12:18

Seit 2009 sammeln Experten der „Plattform Wildkatze“ Hinweise auf die scheue Waldbewohnerin. Anfang 2022 wurde nun die Hundertermarke der Wildkatzennachweise geknackt. Auch aktuelle Fotos von Jungtieren in der Wachau sind gelungen! 

Die Suche nach Wildkatzen in Österreich hat sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt: Bis dato liegen nicht nur mehr als 100 genetisch bestätigte Nachweise der derzeit noch als ausgestorben geltenden Wildkatze vor, sondern auch über 360 Fotohinweise, die von Experten der „Plattform Wildkatze“ als wahrscheinliche, im Fachjargon „phänotypische“ Wildkatzen eingestuft wurden sowie rund 270 Hinweise mit Wildkatzenverdacht. Dazu kommen weitere Bilder von Jungtieren, die mithilfe von Kamerafallen auf Flächen der Österreichischen Bundesforste in der Wachau gelungen sind.

Erfreulich ist auch die stetige Zunahme der Hinweise: Seit der Gründung der Meldestelle 2009 gingen dort bis heute bereits an die 800 Hinweise auf mögliche Wildkatzen ein. Die Hinweise stammen sowohl aus Zufallsbeobachtungen als auch aus gezielten Erhebungen wie zum Beispiel aus der Wachau oder dem Nationalpark Thayatal - dem Vorreiter in Sachen Wildkatzenforschung seit 2006. Die Koordinations- und Meldestelle Wildkatze beim Naturschutzbund Österreich nimmt die Hinweise an, überprüft und sichert sie.

Wildkatze (Bild: APA/dpa-Zentralbild/Marc Tirl (Symbolbild))
Wildkatze

Weiterer Wildkatzennachwuchs dokumentiert
Viele Jahre lang hofften die Mitglieder der Plattform, Wildkatzenjunge zu finden, um den Nachweis der Fortpflanzung erbringen zu können. Nun sind gleich mehrere Schnappschüsse von Jungen auf Flächen der Bundesforste in der Wachau gelungen. „Die Fotos bedeuten einen Meilenstein für Österreich, denn die Wildkatze gilt bei uns offiziell immer noch als ausgestorben, verschollen oder ausgerottet. Unser Ziel ist es, diesen Rote-Liste-Status endlich ändern zu können, weil die Art ja wieder bei uns lebt und sich vermehrt“, erklärt Ingrid Hagenstein, Leiterin der Koordinations- und Meldestelle Wildkatze.

Wie die Wildkatzensuche funktioniert
Als bewährteste Methode bei der Suche nach Wildkatzen hat sich die Verwendung von Lockstöcken – rauen Holzpflöcken mit Baldriantinktur besprüht – herausgestellt. Das zieht Katzen magisch an – sie reiben sich daran und lassen im wahrsten Sinne „Haare“. In Kombination mit Wildkameras, die gegenüber angebracht werden, kann man mit Glück Fotos und Haare derselben Katze „ernten“. 2020 wurden erstmals auch Naturschutzhunde, die unter anderem auf das Erschnüffeln von Wildkatzenkot trainiert sind, bei der Suche eingesetzt.

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