Nach Stopp in Steyr

Autozulieferer zwischen Hoffen und Bangen

Oberösterreich
03.03.2022 14:00

Der Krieg sorgt für unzählige Dominoeffekte! Weil die in der von den Wirren erfassten Ukraine erzeugten Kabelbäume ausbleiben, muss die Autoindustrie den Not-Aus-Schalter drücken. Neben dem BMW-Motorenwerk legt auch Steyr Automotive eine Vollbremsung hin. Andere Zulieferer sind zwischen Hoffen und Bangen.

Von „zunehmender Besorgnis, Betroffenheit und Fassungslosigkeit“ sprachen die Verantwortlichen bei BMW, als sie am Dienstagabend mitteilten, dass der Krieg in der Ukraine folgenschwere Auswirkungen auf das Werk in Steyr hat. Weil so genannte Kabelbäume, die die Sensoren des Motors mit dem Steuergerät verbinden, nicht geliefert werden können, steht die Produktion im größten Motorenwerk des Pkw-Herstellers ab Freitag, 4. März, still.

Ob ab Montag zumindest wieder ein Teil der Motorenmontage in Betrieb genommen wird, entscheidet sich kurzfristig. Für 3200 Beschäftigte am von Alexander Susanek geführten Standort wurde daher Kurzarbeit angemeldet. Diese ist bis Ende Mai befristet.

Seit September firmiert das ehemalige MAN-Werk als Steyr Automotive. (Bild: Alexander Schwarzl)
Seit September firmiert das ehemalige MAN-Werk als Steyr Automotive.

Auch Steyr Automotive trifft die Situation mit voller Wucht. Schon ab Donnerstag, 3. März, wird die Produktion für Fahrerhäuser und Lkw von MAN eingestellt. Begründung: ebenfalls die fehlenden Kabelbäume, die aus der Ukraine bezogen werden.

Keine Auftragsrückgänge bei Miba
Während bei Feuerwehrausstatter Rosenbauer der Krieg derzeit für keine Störungen in der Produktion verantwortlich ist, taumeln die Autozulieferer in Oberösterreich zwischen Hoffen und Bangen. Die Miba, bei der die durch den Mangel an Elektronikchips notwendige Kurzarbeit für 650 Beschäftigte am Standort Vorchdorf erst mit Jahresbeginn beendet wurde, spürt derzeit keine Auftragsrückgänge von Kunden aus der Autoindustrie. Das Familienunternehmen hat auch keine Lieferanten aus der Ukraine, betonen die Laakirchner.

Die Stiwa rechnet mit Folgen, noch sind aber keine zu spüren. (Bild: www.stiwa.com)
Die Stiwa rechnet mit Folgen, noch sind aber keine zu spüren.

Stiwa fertigt für VW
Kurzarbeit vermeiden, lautet die Devise bei der von Attnang-Puchheim aus agierenden Stiwa-Gruppe. Im Werk in Gampern werden unter anderem Getriebe, Lenkungen und Stoßdämpfer für VW hergestellt. Falls der Stillstand in der Autoindustrie Folgen haben sollte, würde man diese Zeit nutzen, um Lagerbestände zu erhöhen. Noch braucht es aber keine Notfallpläne.

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