1084 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt wurden im Vorjahr an der Innsbrucker Klinik für Kardiologie behandelt. „Deutlich mehr als in den Jahren davor“, sagt Direktor Axel Bauer. Mediziner sprechen von einer Verdoppelung in westlichen Staaten innerhalb von zehn Jahren. Gründe gibt es mehrere - auch die Psyche spielt eine wichtige Rolle.
Depressionen und Stress belasten das Herz-Kreislauf-System. Wissenschaftler gehen auch von negativen Folgen durch die Pandemie aus. Stichwort: Angst. Ausreichend erforscht sei das noch nicht, schränkt der Direktor der Innsbrucker Klinik für Kardiologie ein. Was jedoch belegt ist: Eine kranke Psyche belastet das Herz. Darüber diskutieren ab Donnerstag 700 Fachleute online beim 24. Innsbrucker Kardiologie-Kongress. Prominenter Redner ist Psychiater Reinhard Haller. Er wird über die krankmachende Wirkung der Kränkung referieren.
Zwei wesentliche Gründe für negative Entwicklung
In westlichen Ländern hat sich die Zahl der Herzinfarkte innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Zwei wesentliche Gründe nennen die Mediziner. „Die Menschen werden älter. Das alleine erhöht die Wahrscheinlichkeit“, erläutert Oberarzt Bernhard Metzler.
Schuld daran ist der Lebenswandel. Zu nennen ist etwa der wachsende Anteil an Übergewichtigen.
Oberarzt Bernhard Metzler
Gleichzeitig steige auch die Zahl der Patienten unter 40 pro Jahr um zwei Prozent: „Schuld daran ist der Lebenswandel. Zu nennen ist etwa der wachsende Anteil an Übergewichtigen.“
Akutversorgung in Klinik, Nachsorge folglich digital
Was kann die Medizin neben dem Aufruf zu einem gesunden Lebensstil tun? Bauer und sein Stellvertreter Christoph Brenner nennen zwei Stoßrichtungen: Die Akutversorgung müsse zentral in spezialisierten Krankenhäusern erfolgen. In Tirol ist das mit der Klinik der Fall. Bei der Nachsorge berge die Digitalisierung Chancen. So können heute schon Herzschrittmacher über den Computer überwacht werden.
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