Ein Gerücht macht derzeit die Runde und verdichtet sich mehr und mehr: Am Wochenende soll es zu einer neuerlichen Umbildung in der türkis-grünen Regierung kommen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), der auf dem politischen Parkett bisher keine gute Figur gemacht hat, soll den Hut nehmen.
Laut gut informierten Kreisen basteln die Grünen schon länger an diesem Plan, mehrere potenzielle Kandidaten und Kandidatinnen wurden angefragt, beinahe alle winkten jedoch ab. Dem Vernehmen nach soll der Wechsel nun am kommenden Wochenende über die Bühne gehen, ohne großes Trara und im Schatten des Kriegs in der Ukraine, der alles überlagert und sämtliche innenpolitische Ereignisse klein und weniger wichtig macht.
Ein Polit-Profi aus Vorarlberg soll es richten
Und wer soll den Job des Gesundheitsministers nun machen? Der grüne Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler musste sich, so berichten Insider, bis nach Vorarlberg umsehen. Dort sitzt ein Polit-Profi, der auch schon bei den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP maßgebend war: Johannes Rauch (62), Landesrat für Umwelt und Verkehr. Auch er soll von dem Ruf aus Wien nicht sonderlich begeistert gewesen sein, soll sich nach einer Bedenkzeit dann aber doch gebeugt und als Freundschaftsdienst an Kogler zugesagt haben.
Erfahrung statt Wissen in einem Fachbereich
Wolfgang Mückstein ist Arzt, das sollte sein größer Trumpf sein, so jedenfalls dachten sich das die grünen Strategen, als sie den Mediziner im April 2021 zum Nachfolger von Rudolf Anschober machten. Doch die Rechnung ging nicht auf. Und neben der Bewältigung der Pandemie steht auch die lange angekündigte und dringend notwendige Pflegereform an, diese traut man Mückstein offenbar nicht zu. Dem politerprobten und -erfahrenen Johannes Rauch schon.
Rauch könnte bei seiner Ehefrau nachfragen
Rat in medizinischen Fragen könnte sich Johannes Rauch bei seiner Ehefrau Gabriele Sprickler-Falschlunger - sie ist Ärztin und betreibt auch eine Praxis für Allgemeinmedizin - holen. Sprickler-Falschlunger ist auch Parteivorsitzende der SPÖ Vorarlberg - nach heftigen parteiinternen Auseinandersetzungen hatten die Landes-Roten sie im vergangenen Oktober aus der Polit-Pension zurückgeholt.
Nur kleinster Kreis in Plan eingeweiht
„Das wundert mich nicht“, sagen die meisten in politischen Kreisen, angesprochen auf die wohl bevorstehende Rochade im Gesundheitsministerium. Nur ein sehr kleiner Kreis bei den Grünen dürfte in die Pläne eingeweiht sein. Und was sagt diese Gruppe der Entscheidungsträger? Rein gar nichts. Sie schweigt eisern und ist auf Tauchstation gegangen. Telefonanrufe gehen ins Leere. Wenn plötzlich niemand abhebt, ist dies meist ein untrügliches Zeichen dafür, dass etwas im Busch ist.
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