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Spur der Verwüstung | Absurde Folgen

Spur der Verwüstung. Es ist eine schlimme Spur der Verwüstung, die Kreml-Despot Wladimir Putin gerade zieht. Ukrainische Städte werden von seinen Soldaten unter anderem mittels Artilleriegeschoßen, Marschflugkörpern und Raketen in Schutt und Asche gelegt, das Leid der Menschen in der Ukraine ist längst unermesslich. Mit dem Kriegszug durch sein Nachbarland hinterlässt Putin freilich nicht nur im Wortsinn eine Spur der Verwüstung, sondern auch im übertragenen. Er zerstört die Ukraine, aber auch „sein“ Russland, das er innerhalb weniger Tage zum üblen Paria-Staat degradiert hat. Gleichzeitig bekommt die Bevölkerung in Russland die Folgen der schwerwiegenden Wirtschaftssanktionen von Tag zu Tag deutlicher zu spüren. Wobei Putin freilich nicht nur eine schlimme Spur der Verwüstung anrichtet - sondern gleichzeitig auch den Westen zu einer ewig nicht erlebten Einheit zusammenschweißt. Wie sagte es der sicher nicht ganz zu Unrecht die längste Zeit vielgescholtene US-Präsident Joe Biden gerade in seiner Rede zur Lage der Nation? „Putin hat sich verkalkuliert.“ Und: „Er hat keine Ahnung, was auf ihn zukommt.“ Das Bemerkenswerteste dabei: Biden erntete im Kongress Standing Ovations nicht nur von seinen Demokraten, sondern auch von den Republikanern des Putin-Verstehers Donald Trump, die sonst kein gutes Haar am aktuellen Präsidenten lassen. Putins mit seinem Krieg als eine Art Friedensstifter im Westen …  

Absurde Folgen. Die wirtschaftlichen Folgen des Putin-Krieges und der darob verhängten Sanktionen treffen nicht nur die Russen, sondern auch die Österreicher. An vielen Ecken und Enden - etwa durch die steigenden Ölpreise. Ganz etwas Bizarres tut sich rund um die Sberbank auf. Deren Europafiliale mit Sitz in Wien muss nun dicht machen, die FMA hat ihr den Geschäftsbetrieb untersagt, in den nächsten Tagen muss die Sberbank (Aufsichtsratschef: Sigi Wolf) Insolvenz anmelden. Und das wiederum bringt mit sich, dass die österreichische Einlagensicherung aktiviert wird, damit Einlagen bis zu 100.000 Euro ausbezahlt werden können. Fast eine Milliarde Euro ist damit abgedeckt - einzuzahlen von den österreichischen Banken - für ganz überwiegend nicht-österreichische Anleger. Dazu meint „Krone“-WirtschaftsChef Dr. Georg Wailand heute in seinem Kommentar: „Da tut sich wohl eine Lücke in diesem famosen Gesetz auf!“ Das kann man wohl so sagen. Übrigens: Die Sberbank Europa AG wurde zwar gesperrt, gleichzeitig wurde aber die Sberbank nicht wie so gut alle anderen russischen Banken aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen. Weil über sie die Gaslieferungen nach Europa bezahlt werden. Das heißt also: Die österreichischen Banken müssen fast eine Milliarde für die liquidierte Sberbank in Wien aufbringen. Während diese größte russische Bank fleißig weiter mit Euro-Millionen gefüttert wird. Ist doch absurd, oder? 

Einen schönen Donnerstag!

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