Mit Aschermittwoch hat die Zeit des Fastens begonnen. Die einen wollen sich auf Ostern einstimmen, die anderen im Verzicht frische Energie und neue Sichtweisen erlangen.
Fastenzeit. Ein Wort, das viele nicht mehr hören wollen, denn die einen wollen nicht verzichten; wo es doch schon so harte Zeiten gab, müsse man nicht absichtlich darben. Die anderen verknüpfen das Fasten rein mit einer schlanken Taille und zahllosen Diäten, die nicht zum Ziel führen. Doch es gibt auch ein gutes, befreiendes und energiespendendes Fasten. Jeder, der schon einmal heilgefastet hat, kennt dieses Hochgefühl und weiß: Der Verzicht führt zur Erneuerung, öffnet neue Sichtweisen und stärkt. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso logischer, dass in den Religionen dem Fasten fixe Zeiten eingeräumt werden. Im Christentum sind es die 40 Tage vor Ostern, dem höchsten Fest im Jahreskreis.
dauert die Fastenzeit. Von Aschermittwoch bis Ostern (der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond) sind es zwar 46 Tage, doch die Sonntage werden nicht gezählt.
Die Zahl 40 gilt als heilig: Die Sintflut dauerte 40 Tage, die Wanderung Israels durch die Wüste 40 Jahre, Mose war 40 Tage auf dem Sinai, Elija wanderte 40 Tage zum Gottesberg, und Jesus fastete 40 Tage lang in der Wüste. Diese Zeitspanne gönnen sich Christen seit dem vierten Jahrhundert zum vorösterlichen Fasten, das auf verschiedene Weise möglich ist.
Fasten führt zur körperlichen und psychischen Erholung. Leber und Herz-Kreislaufsystem können sich bestens regenerieren.
Michaela Leopold, Primaria
Die einen verzichten auf Fleisch, andere auf Alkohol, beliebt ist auch das Süßigkeitenfasten. Autofasten, heuer auch gezielt das Autofasten am Schulweg, oder Medienfasten, also ohne oder nur eingeschränkt mit Handy, Facebook, Instagram und ähnlichen Plattformen zu leben, sind Formen des Verzichts in diesen Tagen vor Ostern. Auch der Verzicht auf negative Gedanken ist ein guter Fastenvorsatz. Denn man will sich ja eine Verschnaufpause gönnen. Dabei gibt es Begleitung, wie etwa im Kloster Wernberg, wo spirituelles Fasten oder Fasten im Alltag möglich ist.
„Die Leute kommen zu uns und erhalten Impulse“, erzählt Schwester Pallotti Findenig. Ganzheitliches Fasten mit Yoga, Klangschalen, Stilleübungen und Körperwahrnehmungsritualen bietet das Stift St. Paul an. Pater Nikolaus Reiter: „Es geht vorrangig darum, wie man Körper, Geist und Seele in Einklang bringen kann.“ Für diese Fastenbegleitung wurde ein neuer Meditationsraum im Stift eingerichtet.
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