Adipositas

Unsere Kinder werden immer dicker!

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind stark übergewichtig, warnt die Österreichische Adipositas Gesellschaft (ÖAG) anlässlich des Welt-Adipositas-Tages am 4. März. Eine zentrale Forderung der Gesellschaft ist daher die Umsetzung eines akkordierten Behandlungsleitfadens für die Jüngsten, aber auch Erwachsene.

Eine aktuelle Studie über Kärntner Schulkinder zeigt folgendes dramatisches Bild: Zwischen September 2019 und März 2021 stieg der Anteil der Kids mit Übergewicht oder Fettleibigkeit von 20,7% auf 26,2% an. In anderen Bundesländern sieht es mit Sicherheit ähnlich aus. „War bereits vor der Pandemie jedes fünfte dieser Kinder zu schwer, ist es jetzt bereits jedes vierte. Legt man den Schnitt über ganz Österreich, ist sogar jedes dritte im Alter von 9 bis 10 Jahren übergewichtig“, berichtet OÄ Dr. Johanna Brix, Präsidentin der Österreichischen Adipositas Gesellschaft und ergänzt: „Wir machen uns große Sorgen um die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen.“

Jetzt heißt es, dieser Entwicklung nicht mehr weiter zuzusehen, sondern rasch zu handeln. Auch, weil gerade in dieser Altersklasse (Kinder und Jugendliche) Vorsorgemaßnahmen, aber auch Behandlung besonders gut fruchten würden. Unternimmt man hingegen nichts, werden 80% davon zu übergewichtigen Erwachsenen - folgenschwere Probleme inklusive. Dazu zählen orthopädische Beschwerden genauso wie ernsthafte Auswirkungen auf Gefäße, Herz und andere Organe.

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War bereits vor der Pandemie jedes fünfte dieser Kinder zu schwer, ist es jetzt bereits jedes vierte. Legt man den Schnitt über ganz Österreich, ist sogar jedes dritte im Alter von 9 bis 10 Jahren übergewichtig.

OÄ Dr. Johanna Brix, Präsidentin der Österreichischen Adipositas Gesellschaft

Besorgniserregend ist aber auch die Tatsache, dass vor allem junge adipöse Menschen in unserer Gesellschaft offen diskriminiert und stigmatisiert werden. „Der Ausschluss aus sozialen Gruppen bedeutet für Betroffene in ihrer vulnerablen (verletzlichen) Phase der Jugend oft Isolation, geringes Selbstwertgefühl, Depressionen oder sogar autoaggressives Verhalten“, gibt OÄ Dr. Johanna Brix zu bedenken. Dazu kommen wirtschaftliche Nachteile: Menschen mit Adipositas werden oft Eigenschaften wie „faul“ oder „undiszipliniert“ zugeschrieben. Dies führt dazu, dass Jugendliche schwerer eine Lehrstelle finden oder bei der Wahl als Jobanwärter übergangen werden.

Endlich wird nun an einem strukturierten Behandlungskonzept für Kinder und Jugendliche gearbeitet, wie die ÖAG berichtet. „Aber wir dürfen auch die Erwachsenen nicht vergessen. Das Aufsetzen eines akkordierten Behandlungsleitfadens, um eine Therapie Betroffener auf breiter Basis zu ermöglichen, ist eine zentrale Forderung der ÖAG“, so Brix.

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