Mitarbeiter gekündigt
Sardinien: Russische Oligarchen verlassen Villen
Die Kollateralschäden des Krieges in der Ukraine sind nun auch auf der italienischen Urlaubsinsel Sardinien zu spüren. Nach dem EU-Embargo gegen russische Oligarchen beginnen die Milliardäre ihre Luxusvillen auf Sardinien zu verlassen. Mitarbeiter in Luxusimmobilien im VIP-Paradies Costa Smeralda verlieren ihre Jobs, beklagen Gewerkschaftsverbände.
„Ich habe Dutzende Berichte von Arbeitnehmern erhalten, denen gesagt wurde, dass sie ab Montag nicht mehr arbeiten werden“, sagte Mirko Idili, Chef des Gewerkschaftsverbands CISL in der sardischen Region Gallura. Wartungsarbeiter, Gärtner, Sicherheitsleute und Verwaltungsangestellte, die in den Villen und Grundstücken an der Costa Smeralda beschäftigt sind, verlieren ihre Jobs.
Betroffen sind auch zahlreiche lokale Baufirmen, die mit Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten an den prächtigen Anwesen der russischen Tycoons beschäftigt sind. „Wir leben in einer Region, in der viel Kapital und Investitionen in Form von prächtigen Villen und Mega-Jachten vorhanden sind. Sie gehören Unternehmen, die mit russischen Oligarchen, Finanziers und Millionären verbunden sind“, so Idili weiter. Die Gewerkschaften planen Treffen mit den Vertretern der Institutionen, um Schutzmaßnahmen im Interesse der gekündigten Mitarbeiter zu ergreifen.
Sanktionen sind schwerer Schlag für Urlaubsinsel
Nach Angaben der Beobachtungsstelle für den Tourismus auf Sardinien verbringen mehr als 40.000 Russen ihren Urlaub an der Costa Smeralda, was insgesamt 220.000 Besuchern entspricht. „Das Pandemiejahr 2020 war hier ein schwarzes Jahr für die Beschäftigung, mit 60 Prozent weniger Neueinstellungen als im Vorjahr, die Lage hat sich kaum gebessert“, so Idili. Der Ukraine-Konflikt mit seinen schweren Folgen und Sanktionen sei jetzt ein weiterer schwerer Schlag für die Urlaubsinsel.
Fakten
Die Costa Smeralda ist ein Teil der nordöstlichen Küste Sardiniens. Im Norden wird der rund 20 Kilometer lange Abschnitt von Palau, im Süden von Olbia begrenzt. Der Name stammt von der dortigen Smaragd-ähnlichen Farbe des Wassers.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.