Trotz Atom-Gefahr

Steirische Jod-Tabletten sind abgelaufen

Steiermark
04.03.2022 07:50

Die atomare Bedrohung ist so groß wie lange nicht mehr - und just jetzt laufen die Kaliumjodid-Tabletten in den steirischen Gemeinden ab. 2012 wurden sie gekauft, jetzt müssen alle getauscht werden. In den Apotheken sind sie ausverkauft.

Tritt ein atomarer Notfall ein, sollen Kaliumjodid-Tabletten Schilddrüsenkrebs verhindern - zumindest bei Kindern, schwangeren und stillenden Frauen und allen unter 40. Aber wie läuft das im Notfall genau ab? Die Gemeinden geben Tabletten an alle Steirer unter 40 Jahren aus. „In einer Packung sind zehn Tabletten, es gibt jedenfalls ausreichend davon“, versichert Harald Eitner vom Katastrophenschutz des Landes. In den Apotheken kann man die Tabletten privat kaufen. Auch Schulen haben welche gelagert.

Aktuell gibt es allerdings ein Problem: Die Tabletten der Gemeinden sind zehn Jahre alt und gehören getauscht. „In der letzten Märzwoche werden die Tabletten abgeholt und entsorgt, parallel besorgen wir die neuen“, sagt Eitner. Es komme höchstens zu einem Loch von wenigen Tagen. In den Apotheken sind die Tabletten für Erwachsene derzeit ausverkauft, für Kinder und Schwangere sind sie gratis verfügbar.

Auf keinen Fall vorsorglich nehmen!
Wichtig ist: Die Tabletten dürfen erst nach Aufforderung der Gesundheitsbehörden eingenommen werden. Wahrscheinlich wäre das im Notfall auch nicht in ganz Österreich notwendig, sondern nur in einzelnen Regionen.

“Nehmen Sie Kaliumjodid auf keinen Fall vorsorglich“, sagt Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger. „Die Nebenwirkungen sind Schilddrüsenüberfunktion, Verdauungsbeschwerden und Hautausschläge. Bei Menschen über 40 Jahren ist die Schilddrüse außerdem schon gesättigt - die Tabletten bringen also nichts mehr.“

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