Mit ihren mehr als 88 Metern Flügelspannweite, 84 Metern Länge und einem Gewicht von 285 Tonnen galt die Antonov An-225 als längstes und schwerstes Flugzeug der Welt. Bei einem russischen Angriff auf den Kiewer Antonov-Werksflughafen Hostomel wurde das Ende der 1980er-Jahre für den Transport der sowjetischen Raumfähre Buran konzipierte Frachtflugzeug zerstört. Erste Aufnahmen zeigen nun das Ausmaß der Schäden.
Antonov selbst teilte am Donnerstag via Twitter ein Video, auf dem für einen kurzen Moment die brennende Riesenmaschine zu sehen ist. Hoffen lässt Beobachter, dass der Hangar weitgehend intakt zu sein scheint, möglicherweise also nur die Front des Flugzeuges bei dem Angriff beschädigt wurde.
Der ukrainische Hersteller räumte allerdings ein, dass es für derartige Bewertungen zu früh sei: „Solange die #AN225 nicht von Experten untersucht worden ist, können wir keine Angaben zum technischen Zustand des Flugzeugs machen. Bitte warten Sie auf die offiziellen Mitteilungen über den Zustand des Flugzeugs“, twitterte das Unternehmen.
Neubau würde Milliarden verschlingen
Sollte die Maschine tatsächlich irreparabel beschädigt worden sein, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits angekündigt, eine neue bauen zu wollen. Dies würde allerdings nicht nur ein Ende des Krieges voraussetzen, sondern laut Schätzungen des ukrainischen Staatskonzerns Ukroboronprom auch mehr als drei Milliarden US-Dollar, um die enormen Kosten zu stemmen.
Hilfreich für dieses Vorhaben, das Ukroboronprom Russland in Rechnung stellen will, könnte ein zweites, nie fertiggestelltes Exemplar des sowjetischen Raumfähren-Transporters sein. Die Einzelteile wurden in den Neunzigern von Antonov eingelagert.
Lücke in der Luftlogistik
Gelegentliche Bestrebungen, die zweite An-225 zu vollenden, scheiterten an den Kosten und fehlender Nachfrage. Ursprünglich hatte die Sowjetunion sogar drei Stück geordert. Bis zu ihrem Zusammenbruch wurde aber nur eine fertiggestellt, mit dem Bau der zweiten wurde noch begonnen.
Durch die Zerstörung der An-225 entsteht eine Lücke in der Luftlogistik. Die Mega-Maschine kam immer dann zum Einsatz, wenn besonders schwere und sperrige Fracht befördert werden musste - etwa Kraftwerksturbinen, die in kleineren Flugzeugen keinen Platz fänden. In den vergangenen Jahren flog die An-225 auch riesige Mengen medizinischer Güter um den Globus.
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