Die Französin Romane Miradoli hat am Samstag überraschend den völlig verrückten Super-G in Lenzerheide gewonnen. Dahinter landeten US-Star Mikaela Shiffrin (+0,38) und die Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,88) auf den Rängen zwei und drei. Für den ÖSV verlief das Rennen enttäuschend: Zahlreiche Österreicherinnen schieden auf dem kniffligen Kurs, der fast schon einem Riesentorlauf ähnelte, aus.
Die Slowakin Petra Vlhova hatte zuletzt in Crans Montana in der Gesamtwertung zur dort fehlenden Shiffrin aufgeschlossen. In Lenzerheide setzte ihr Trainer Mauro Pini trotz des ohnehin schon schwierigen Geländes und einer pickelharten Piste einen extrem drehenden und anspruchsvollen Super-G mit engen Torabständen. Der Versuch, Vlhova mit einem Riesentorlauf ähnlichen Kurs zu bevorteilen, ging aber in die Hose.
Hier der Endstand:
Denn während Vlhova wie viele andere enorme Probleme hatte und mit 3,31 Sekunden Rückstand nur 18. wurde, meisterte die nach dem Olympia-Desaster zurückgekehrte Shiffrin unmittelbar nach ihr den Kurs wesentlich schlauer und vor allem gefühlvoller. Als Zweite hinter Miradoli baute die US-Amerikanerin, deren größtes noch verbliebenes Saisonziel der Gewinn der großen Weltcupkugel ist, ihre Führung in der Gesamtwertung wieder auf 67 Punkte aus. Am Sonntag folgt ein Riesentorlauf.
Federer als Star-Gast
Tennis-Superstar Roger Federer sah im Ziel bei Prachtwetter und vollen Zuschauer-Tribünen jedenfalls ein kurioses Rennen. Gleich die ersten drei Läuferinnen schieden aus, es waren mit Mirjam Puchner, Ariane Rädler und Tamara Tippler allesamt Österreicherinnen. Insgesamt kamen von den ersten zehn Starterinnen nur fünf in die Wertung.
Miradoli: „Ich kann es nicht glauben“
Miradoli stand am Ende des Rennens ohne Sofia Goggia (konzentriert sich auf das Finale) oder der starken Österreicherin Cornelia Hütter erstmals ganz oben. „Ich kann es nicht glauben. Es war heute wirklich nicht einfach, gut Ski zu fahren“, sagte die Französin, die zuvor im Weltcup nie besser als Fünfte gewesen war.
Die zweite Weltcup-Kugel bei den Frauen nach jener im Slalom an Vlhova wurde auf kuriose Weise vergeben. Und zwar durch den Sturz von Elena Curtoni, wodurch Federica Brignone als Gewinnerin der Super-G Wertung fest stand, noch ehe sie gestartet war. Es ist insgesamt die fünfte Kugel für die Italienerin, die erste im Super-G. „Das ist fantastisch. Leider habe ich aber heute kein gutes Rennen gemacht“, konnte sich Brignone nicht vorbehaltlos freuen.
Das Debakel für die ÖSV-Frauen zeichnete sich im ersten Rennen nach Bekanntwerden, dass Rennsportleiter Christian Mitter das Team mit Saisonende verlassen wird, wegen der frühen Ausfälle bald ab. Nach 20 Fahrerinnen war mit Ramona Siebenhofer nur eine im Ziel und die war mit 4,30 Sekunden Rückstand Letzte. Es war letztlich die mit hoher Nummer 38 kommende Ricarda Haaser, die als letzte aller ÖSV-Starterinnen als 12. für die beste ÖSV-Platzierung sorgte. Stephanie Venier wurde 15., Nadine Fest 24 und Siebenhofer 27.
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