Seit heute sind fast alle Corona-Maßnahmen außer Kraft. Kritik gibt es, weil der Teufel wie so oft im Detail steckt. Indes ist die Angst vor einer Infektion mit dem Virus gesunken.
Mit dem heutigen Tag verändert sich das Alltagsleben in Österreich gehörig - erstmals seit Pandemiebeginn vor zwei Jahren, endeten mit dem heutigen Tag überall mit Ausnahme Wiens fast alle Corona-Maßnahmen.
Was seit heute Mitternacht im Detail nicht mehr oder noch gilt, sehen Sie in der folgenden Grafik (zum Vergrößern klicken/tippen):
Angst vor Infektion mit Coronavirus ist gesunken
Das dürfte auch ganz im Sinne vieler Menschen sein. Denn trotz hoher Infektionszahlen - am Freitag wurden 32.419 Neuinfektionen verzeichnet - ist die Angst der Bevölkerung vor einer Infektion mit dem Virus deutlich gesunken. Gleichzeitig ist auch die Bereitschaft, zur Bekämpfung der Pandemie Einschränkungen hinzunehmen, zurückgegangen. Das ist das Ergebnis des neuesten „Corona-Stimmungsbarometers“ des Gallup Instituts.
Nur noch 67 Prozent sind bereit, Einschränkungen hinzunehmen
Bei der jüngsten Befragungswelle im Februar gaben schon 45 Prozent an, dass sie die vom Virus ausgehende Gefahr für übertrieben halten. Umgekehrt bekundeten 46 Prozent Angst vor Ansteckung. Erstmals seit fast zwei Jahren hielten sich beide Gruppen damit in etwa die Waage. Bis dahin hatte die Angst vor Infektion stets deutlich überwogen. Die Bereitschaft, zur Eindämmung der Pandemie vorübergehend auf Freiheitsrechte zu verzichten, ist nunmehr auf einem Tiefststand. Nur noch 67 Prozent sind bereit, dafür Einschränkungen in Kauf zu nehmen.
Nicht alle sind mit der Verordnung zufrieden
Grundlage für das Ende fast aller Corona-Maßnahmen ist die „Covid-19-Basismaßnahmen-Verordnung“. Kritik an der Verordnung des Gesundheitsministeriums kommt von Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund. Die Arbeitnehmervertreter sehen durch die Verordnung eine „sehr unklare Rechtslage“, wann Unternehmen in ihrem Betrieb Corona-Schutzmaßnahmen vorschreiben können. Kritisiert wird, dass nun „jegliche rechtlichen Leitlinien“ fehlen würden, wie in Betrieben mit gewissen Schutzbedürfnissen umgegangen werden soll.
Auch der Handelsverband ist mit der Verordnung unzufrieden. Entgegen der Ankündigung der türkis-grünen Regierung im Februar, die FFP2-Maskenpflicht ab 5. März ausschließlich im „lebensnotwendigen Handel“ beizubehalten, soll diese nun doch auch in Mischbetrieben gelten, die Tierfutter, Medizinprodukte oder Sicherheits- und Notfallprodukte anbieten, ärgert sich der Handelsverband.
Die Wirtschaftskammer zeigt sich mit der Verordnung weitgehend zufrieden. Für die Industriellenvereinigung wird es sich erst in der Praxis zeigen, „ob und welche Fragen sich hier im Konkreten bei der Umsetzung stellen werden“.
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