Winter-Vorbereitung

GECKO: Long-Covid bei Geimpften wesentlich milder

Österreich
05.03.2022 12:00

„Impfen bleibt auch in den nächsten Wochen und Monaten unser wichtigstes Instrument, um Menschen zu schützen.“ Das unterstrich die Vorsitzende der GECKO-Kommission, Dr. Katharina Reich, am Samstag. Die Impfung sei nicht nur wichtig, „um uns für die nächste kalte Jahreszeit vorzubereiten“; sie soll vor allem auch vor Long-Covid schützen. Denn dieses, das zeigt der jüngste Report, verläuft bei Geimpften wesentlich milder und kürzer.

Wie wichtig die Impfung in Hinblick auf den kommenden Winter ist, zeigt eine aktuelle Studie von TU Wien und Meduni Wien, auf die Reich verwies. Demnach würde das gegenwärtige Immunitätslevel gegen eine Corona-Infektion bis zum Herbst stark absinken, wenn ab sofort keine Immunisierungen mehr erfolgen würden.

Konkret würden unter der theoretischen Annahme, dass sich niemand mehr infizieren oder impfen lassen würde, am 1. Oktober etwa 4,3 Millionen nicht mehr über einen vollständigen Immunschutz verfügen - rund die Hälfte der Gesamtbevölkerung. „Eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen, muss also weiterhin unser Ziel bleiben“, erläuterte Reich.

Anreize erhöhen Impfbereitschaft nur gering
Der jüngste GECKO-Report geht diesbezüglich auch der Frage nach, ob und inwieweit Incentivierungen, also monetäre oder nicht-monetäre Anreize, die Impfbereitschaft erhöhen könnten. Die Antwort fällt unter Verweis auf entsprechende Studien eher ernüchternd aus. Sowohl für starke Impfbefürworter als auch starke Gegner spielten diese Anreize „kaum eine Rolle“, hieß es. In der Regel lasse sich die Impfquote durch sie „um eine einstellige Prozentzahl erhöhen“.

Zu den Gründen für die Impfung gehörten dem Report nach bislang insbesondere der Wunsch nach Selbstschutz, Fremdschutz und die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität. Die Sorge um unvorhersehbare Nebenwirkungen, Zweifel an der Sicherheit der Impfstoffe und der Glaube an den Schutz durch das eigene Immunsystem zählten dagegen zu den Gründen, sich nicht impfen zu lassen.

(Bild: Gorilla/stock.adobe.com)

Long-Covid-Verlauf bei Geimpften wesentlich kürzer und milder
Der GECKO-Report liefert zudem neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Long-Covid, das demnach bei geimpften Personen - unabhängig vom jeweiligen Impfstoff - wesentlich milder und kürzer verläuft. Laut Generalmajor Rudolf Striedinger erkrankten geimpfte Personen generell wesentlich seltener an Long-Covid. Geimpfte, die Symptome entwickelten, berichteten dagegen über eine raschere vollständige Heilung, dies gelte besonders bei Personen über 60 Jahren, so der GECKO-Vorsitzende.

„Somit stellt die Covid-19-Impfung derzeit die wichtigste Präventionsmaßnahme hinsichtlich Long-Covid, was sowohl das Auftreten als auch den Verlauf betrifft, dar“, heißt es im Report.

„Müdigkeit und Erschöpfung“ auf Intensivstationen
Die Situation in den Krankenhäusern bezeichnete die GECKO-Kommission als „teilweise angespannt, aber nicht bedrohlich“. Die größten Probleme bereiteten den Spitälern Personalausfälle, vor allem auf den Intensivstationen seien „sehr häufig große Müdigkeit und Erschöpfung anzutreffen“. Es werden auch von relativ vielen Personalabgängen und von Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung berichtet.

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