Schauplatz EXPO

Ein Stück Heimat mitten in der arabischen Wüste

Oberösterreich
06.03.2022 12:00

Drei Dinge gibt es in den Emiraten schier unendlich: Geld, Platz und Personal. Zwar fehlt es dem Wüstenstaat an Vergangenheit, nicht aber an strahlenden Zukunftsvisionen. Für eben diese nehmen die Landesherrscher großzügig Geld in die Hand - und genau hier kommt Österreich als Player ins Spiel.

Maseratis heulen durch die Nacht, an der sechsspurigen Autobahn kleben Dutzende millionenschwere Bürotürme, die Metro fährt autonom, und sogar die Bushaltestellen sind klimatisiert: Auf den ersten Blick wirkt Dubai wie von einem anderen Stern. Doch die wirtschaftliche Drehscheibe an der Küste des Persischen Golfs eint mehr mit uns, als man vermuten mag. Wer inmitten der Wüste plötzlich auf Produkte made in Austria trifft, sieht keine Fata Morgana, sondern das Ergebnis einer seit Jahrzehnten währenden Wirtschaftsbeziehung.

Elektro-Löschfahrzeug aus Leonding
Schauplatz EXPO in Dubai. Vor den Toren der Weltausstellung wartet der Elektro-Feuerwehrtruck der Firma Rosenbauer auf seinen nächsten Einsatz. Das in Leonding gefertigte Hightech-Löschfahrzeug soll die Besucher vor Bränden schützen. Eine Millionen Euro ließen sich die Emiratis das erste Einsatzfahrzeug dieser Art kosten. Das gekaufte Package beinhaltete auch die Ausbildung der Crew.

E-Fire-Truck für Linz?
Bis zu 500 Kilometer Reichweite bringt der hybride E-Truck auf die Straße (50 km reine Elektroleistung), und das bei einer Schnellladezeit von nur einer Stunde. Imposante Zahlen, die auch schon den Linzer Bürgermeister Klaus Luger mit einer Anschaffung des Rosenbauer-Trucks liebäugeln lassen, wie man beim Besuch der „Krone“ vor Ort anklingen lässt.

Österreichische Köpfe für Ausbau des Verkehrssystem
Doch das ist längst nicht die einzige oberösterreichische Spur, die sich durch den Wüstensand der Emirate zieht. Im wahrste Sinne des Wortes, liefert der weltgrößte Weichenhersteller, die Voestalpine, Hunderte Tonnen an Stahl sowie die Signaltechnik für den Ausbau des Verkehrssystems. Denn das zielstrebige Wüstenvolk will wachsen – und dazu gehört auch ein schnelle Zugverbindung zwischen den Städten. Zwei Herausforderungen gilt es zu meistern, wie Sales Director Hartwig Lankow schildert: „Zum einen liegen Schienen auf Sand, also einem beweglichen Untergrund. Zum anderen korrodieren die Schienen aufgrund des hohen Salzgehalts extrem schnell.“ Es wäre nicht das erste Mal, dass österreichische Köpfe hier eine Lösung fänden.

 Kooperation mit Digital-TU 
Sogar direkt auf der EXPO setzt sich Oberösterreich mit seinen Betrieben gekonnt in Szene. Einen Teil der österreichischen Ausstellung, die sich den menschlichen Sinnen verschrieben hat, steuerte die Tischlerei Scheschy aus Neufelden bei: eine 3D-Wellenkonstruktion aus Zirbenholz.

Kooperation mit Digital-TU
Auch wenn die EXPO nur noch bis 31. März läuft - die Geschichte der Oberösterreicher in den Emiraten ist noch lange nicht fertig erzählt. Der nächste Meilenstein ist möglicherweise schon gelegt: Erst in dieser Woche knüpfte Oberösterreichs Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer in Gesprächen mit dem für AI zuständigen Staatsminister H. E. Omar bin Sultan Al Olama erste Kontakte. „Wir haben zwar viele tech-basierte Universitäten, was fehlt, ist ein noch stärker digitaler Zugang bei der Forschung“, erklärt der Staatsminister. Ein Austausch von Talenten, wie etwa künftigen Studenten der Digitalen TU in Linz, sei für die Zukunft wichtig. Auch deshalb, um großen Konkurrenten wie China oder Indien etwas entgegensetzen zu können. Wirtschaftskammerpräsidentin Hummer zeigt sich ehrgeizig: „Wir wollen die Nummer Eins in Sachen Künstliche Intelligenz werden.“

Mega-Deal mit Borealis
Es wäre eine Erfolgsgeschichte, die sich wie eine Perle in eine lange Kette von zukunftsweisenden Projekten reiht. Rund 500 österreichische Firmen machen in den Emiraten Geschäfte. Erst kürzlich unterzeichnete der Linzer Polyolefine-Experte Borealis eine strategische Partnerschaft mit der arabischen Adnoc (Abu Dhabi National Oil Company) für das Joint Venture Borouge – in der Höhe von 6,2 Mrd. Dollar.

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