Das Ganze sei ein „bissl explodiert“ und eher bekanntgeworden, sagte Andreas Puelacher am Samstag, nachdem er seine Tätigkeit als Rennsportleiter der alpinen Ski-Männer im Österreichischen Skiverband am Saisonende erklärt hatte. „Es war kein einfaches Gespräch, eines mit viel Diskussionsstoff“ mit Sportdirektor Anton Giger, verrät er.
„Ich hinterlasse keinen Scherbenhaufen, das macht mich stolz, sondern eine Mannschaft, die kompakt und gut dasteht“, sagte der Tiroler am Samstag in einer Zoom-Pressekonferenz. Er habe sich auch überlegt, was das Beste für die Mannshaft sei, steht doch bereits in drei Jahren die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm an.
Im ÖSV kommt es damit zu weitreichenden Umstrukturierungen im Alpinbereich. Christian Mitter hatte am Donnerstag erklärt, dass er als Frauen-Rennsportleiter aufhört. Und tags davor war verlautbart worden, dass Herbert Mandl, der frühere Langzeit-Cheftrainer der ÖSV-Frauen, ab 1. Mai die Gesamtverantwortung im Alpin-Bereich übernehmen wird. Eine Position, die in etwa eigentlich derzeit Patrick Riml innehat. Dieser ist nun Thema für einen der Trainerposten.
„Kein einfaches Gespräch“
Puelacher erklärte, es sei für ihn eine sehr schwierige Entscheidung gewesen und er habe seinen Abschied eigentlich beim Saisonfinale kundtun wollen, doch sei das Ganze nun ein „bissl explodiert“ und eher bekanntgeworden. Bereits bei den Olympischen Spielen hätte er eine Zukunfts-Entscheidung getroffen und in Innsbruck am Donnerstag vergangener Woche ein Gespräch mit Sportdirektor Anton Giger geführt. „Es war ein gutes Gespräch. Es war kein einfaches Gespräch, eines mit viel Diskussionsstoff. Am Ende habe ich Toni gesagt, dass ich meine Arbeit mit Ende der Saison beende.“ Anschließend habe er ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und Generalsekretär Christian Scherer informiert.
Puelacher, der den Job im April 2014 übernommen hatte und zuvor Gruppentrainer war, betonte, dass es keine Unstimmigkeiten mit dem ÖSV gibt. Dass „keine einfachen, mitunter harten“ Diskussionen in Bezug auf Kader, Aufstellungen oder in welche Richtung man arbeitet aber ganz normal und vorgekommen seien. Näher ins Detail ging er auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht. Vielmehr erwähnte er, dass ihn der ÖSV als Rennsportleiter halten wollte. Das bestätigte auch der zugeschaltete Scherer, der Puelacher nun gern in einer anderen Funktion im Verband sehen würde.
„Bin nicht ausgebrannt“
Wenn er dem Skiverband helfen könne, werde er sich das Angebot anhören, sagte Puelacher. Bürojob kommt aber keiner in Frage. „Ich bin nicht ausgebrannt oder müde. Ich war immer motiviert, sehr interessiert und vor allem aktiv. Meines ist eigentlich die Arbeit mit Athleten, die Arbeit mit Trainern. Ich glaube nicht, dass ich in einem Büro hocke und Excel-Tabellen schreibe oder Fluglisten mache. Das werde ich auch nie machen. Ich will mit Leuten arbeiten. Wenn es im ÖSV ist, werden wir sehen, ansonsten muss ich halt einmal drei, vier Monate zu Hause sitzen und meine Frau unterstützen.“
Rückblickend auf seine Wirkungstätigkeit meinte Puelacher, es sei eine „Zeit, in der wir sehr viel Erfolg hatten“ gewesen. Es habe auch immer wieder Rückschläge gegeben, für ihn besonders schwierig seien die Verletzungen von Athleten gewesen. Man habe eine homogene gute Mannschaft, habe bei Großereignissen immer sehr gut abgeschnitten. „Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. In drei Jahren haben wir eine Heim-WM, die nächsten Olympischen Spiele sind in vier Jahren. Ich glaube, es ist für die Mannshaft vielleicht auch ganz gut, wenn ein anderer Wind kommt.“
Mit Matthias Mayer arbeite er beispielsweise seit zwölf Jahren. „Ich habe mit so großen Persönlichkeiten, so großen und starken Athleten arbeiten dürfen. Ich habe ein sehr gutes Trainerteam um mich, das ich selber aussuchen durfte.“ Wer auch immer sein Nachfolger sein werde, übernehme eine Mannschaft, die sehr gefestigt sei, super Typen und gereifte Persönlichkeiten beinhalte. „Jeder kann sich freuen, der das übernehmen darf.“
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