Steirer fassungslos

Saftige Strafe, weil kurzes Bellen Polizist stört

Steiermark
06.03.2022 07:02

1105 Euro Strafe drohen einem Steirer aus Graz-Umgebung, weil sein Hund „Marley“ zeitweise bellt. Nicht etwa den ganzen Tag lang - sondern laut Strafverfügungen höchstens für einige Minuten. Und angezeigt wurde er nicht etwa von einem missgünstigen Nachbarn, sondern von einem Polizisten, der sich gestört fühlt.

Am Anfang hatte der Mann noch darüber gelacht, dass es wegen einer solchen Lappalie Strafen geben sollte. Das Lachen ist ihm „mit den vielen Strafverfügungen und der hohen Strafandrohung“ im Hals stecken geblieben.

„Da bellt er dann freudig beim Holen“
Es geht um „Marley“, seinen neun Jahre alten Mischling, den er von klein auf hat und der aus dem Tierheim kommt. Die größte Freude des Tieres ist es, wenn Herrli ihm den Ball wirft, „und da bellt er dann auch freudig beim Holen. Nicht durchgängig, nie während Ruhezeiten.“ Die kurzen Intervalle bestätigt auch die jüngste Strafverfügung, einmal wurde offenbar penibel sogar eine Minute gestoppt.

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Wir haben uns schon sehr weit von der Natur entfernt, wenn ein bisschen Bellen stört. Haben wir keine anderen, echten Probleme?

Der Hundehalter Gerhard D. versteht die Welt nicht mehr

Nicht etwa ein Nachbar hat ihn angezeigt: „Ich habe mich durchgefragt, niemanden stört das.“ Eine Unterschriftenliste bestätigt die Unterstützung für Hund und Herrl. Angezeigt hat ein Polizist, der in der Inspektion nahe dem Haus Dienst tut. Was die Pressestelle bestätigt: „Ein Kollege hat das wahrgenommen und als störend empfunden.“ Man führe keine Statistik, aber „so etwas kommt vor“. Im speziellen Fall verweist man auf ein „schwebendes Verfahren“ und Berufungen dazu.

Polizei bestätigt Anzeige
Das Haus liegt an einer stark befahrenen Straße, „bei dem Lärm muss man Gebell erst mal hören“, ist der Besitzer entsetzt. Und: „Wohin soll das führen, wenn die Polizei jetzt Hundehalter anzeigt, wegen ein bisschen Bellen, das acht Jahre keinen gestört hat? Soll ich ,Marley‘ weggeben? Sicher nicht!“ Mit Anwalt usw. hätte ihn das alles mittlerweile schon 2000 Euro gekostet.

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