Aufruf aus Estland:
„Wichtig, dass Russland diesen Krieg verliert“
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Estlands Regierungschefin Kaja Kallas vor Zugeständnissen an Russland gewarnt. „Wenn wir einen Schritt zurück machen, sind wir schwach. Ein Diktator versteht nur Stärke“, sagte sie. Russland solle nicht an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden, „bis die Ukraine frei ist“. Kallas fügte hinzu: „Deshalb ist es sehr wichtig, dass Russland diesen Krieg verliert. Andernfalls werden weitere Kriege folgen.“
Auch wenn Moskau und Kiew sich auf einen Friedensvertrag verständigen sollten, sei klar, dass die Ukrainer das nicht freiwillig täten. Kallas erinnerte im Interview mit dem „Tagesspiegel“ daran, dass die russischen Truppen 2014 bereits die Krim eingenommen und in der Ostukraine interveniert hatten. Dann habe es geheißen, diese Gebiete seien weg. „So etwas sollten wir vermeiden. Denn dies hat Russland ermutigt, die nächsten Schritte zu gehen“, betonte Estlands Regierungschefin. „Deshalb ist es sehr wichtig, dass Russland diesen Krieg verliert. Andernfalls werden weitere Kriege folgen.“
Es gebe keinen schnellen Weg, diesen Krieg zu beenden, sagte Kallas. Sie gehe davon aus, dass der Widerstand in der Ukraine selbst dann weitergehen werde, falls Russland die großen Städte einnehme. „Meine Generäle sagen mir, dass es vergleichsweise einfach ist, die Städte zu erobern, aber viel schwerer, sie unter Kontrolle zu halten.“ Zugleich rief sie die Europäer auf, den ukrainischen Widerstand auch langfristig zu unterstützen.
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