Nur weil zwei Autos technisch ziemlich identisch sind, müssen sie noch längst nicht gleich sein. Ein Musterbeispiel dafür ist der Cupra Born, der spanische Bruder des VW ID.3. Während der Wolfsburger den braven Schwiegersohn in spe mimt, gibt der Spanier den dreitagebärtigen Helden, wegen dem aus dem „in spe“ dann leider doch nichts wird. Jetzt bekommt der leicht wilde Spanier ein Leistungsplus sowie die Lizenz zum Driften. „Krone“-Motorredakteur Stephan Schätzl war mit ihm auf Eis und Schnee unterwegs. Seine Eindrücke hier im Video.
Man braucht auch mal ein bisserl Mut als Autohersteller. Und so hat Cupra die Sportversion des Kompaktstromers namens Born ausgerechnet in Lappland der Presse vorgestellt. Da, wo es um diese Jahreszeit normalerweise zweistellige Minusgrade hat. Und dann noch mit dem kleineren der beiden verfügbaren Akkus. Also 58 statt 77 kWh netto, für 421 statt 547 Kilometer WLTP-Reichweite.
Doch kurz vor unserer Anreise kam eine Art Sommereinbruch und wir hatten leichte Plusgrade, wobei zwei Grad Celsius natürlich noch immer weit entfernt sind vom Wohlfühlbereich der Batterie. Aber wir waren ja nicht für eine Verbrauchsfahrt gekommen, sondern um den neuen sportlichen Fähigkeiten auf den Zahn zu fühlen.
Die sehen folgendermaßen aus: Gegen 700 Euro Aufpreis bekommt der Cupra Born ein Leistungsplus von 20 kW, so kostet er dann 41.990 Euro (3000 Euro mehr mit dem großen Akku) und leistet 170 kW/231 PS. Bei 310 Nm und Hinterradantrieb bleibt es. Was man nun noch investieren sollte, sind (je nach Version) 1700 bis 1900 Euro für das Paket aus 20-Zoll-Felgen, breiteren Reifen (235er statt 215er) und DCC, also adaptivem Fahrwerk. Mit dieser Kombination lässt sich dann auch das ESP komplett abschalten. Ohne diese Extras kann man nur zwischen voller Regelung und einer etwas legereren umschalten.
So soll der Cupra Born zum spaßigen Driftkünstler mutieren, jedenfalls wenn der Grip nicht zu stark ist, also auf Nässe oder (umso mehr) auf Schnee und Eis. Auf trockener Fahrbahn wird man davon allerdings relativ wenig spüren, dafür ist der Kompaktwagen mit 1674 oder 1796 kg DIN-Leergewicht schlicht zu schwer.
Höchst angenehm ist in jedem Fall, dass man das Fahrwerk in 15 Stufen feintunen kann. Und lässt man das ESP in der Sportstellung, kann man auf Schnee und Eis zumindest ein wenig Spaß haben. Aber dafür bräuchte es dann weder die breiteren Reifen noch das Leistungsplus. Das volle Vergnügen kann man erst mit deaktivierter Anstandsregelung erwarten. Ein Hoch auf den Winter, solange das Klima uns noch einen schenkt!
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