„Enorme Krise“
UNO: Schon über 1,5 Mio. aus der Ukraine geflohen
Laut Zahlen der UNO dürften bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen die Ukraine aufgrund des russischen Einmarsches verlassen haben. Es handle sich um die „am schnellsten anwachsende Flüchtlingskrise“ in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, erklärte die UNO am Sonntag im Online-Dienst Twitter. Indessen versuchen die Einwohner Charkiws aus der von Russen umstellten Stadt zu entkommen.
Angesichts der sich intensivierenden Kämpfe dürfte die Zahl der täglich außer Landes Flüchtenden weiter steigen. Nach UN-Schätzungen könnten insgesamt vier Millionen Menschen die Ukraine verlassen wollen. Bis zum russischen Einmarsch in die Ukraine lebten in den von der Regierung in Kiew kontrollierten Gebieten gut 37 Millionen Menschen.
Rund eine Million in Polen
Auch aus den Ländern in Europa bestätigt sich ein enormer Zustrom an Geflüchteten. Alleine Polens Grenzschutz berichtet von rund einer Million Menschen, die bereits aus der Ukraine angekommen sind - am Samstag seien weitere 130.000 Personen angekommen.
Wie aus den Daten des polnischen Außenministeriums hervorgeht, handelt es sich bei der Mehrheit der Geflüchteten um ukrainische Staatsbürger. Es sind aber auch Menschen aus Usbekistan, Belarus, Indien, Nigeria, Algerien, Marokko, den USA und mehreren anderen Ländern darunter.
Viele bis nach Deutschland gereist
Gestiegen ist die Zahl ukrainischer Flüchtenden auch in Deutschland. Nach Angaben des deutschen Innenministeriums registrierte die Bundespolizei bis Sonntag bereits 37.786 geflüchtete Ukrainer - und damit fast 10.000 mehr als am Vortag. Ein Sprecher des Innenministeriums wies erneut darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte, da die Daten der Bundespolizei auch wegen nicht bestehender Grenzkontrollen nur einen Teil der Geflüchteten abbilden würden.
Moldau bittet um humanitäre Hilfe
Moldaus Ministerpräsidentin Natalia Gawrilita hat indessen die USA dringend um weitere humanitäre Hilfe gebeten. Die Zahl der Flüchtlinge, die vor dem Krieg in der Ukraine in das kleine osteuropäische Land geflohen seien, sei inzwischen auf 120.000 gestiegen, erklärte Gawrilita am Sonntag zu Beginn eines Treffens mit US-Außenminister Antony Blinken.
Ihr Land mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern, das zu den ärmsten Europas gehört, leide unter dem Ansturm der Menschen, die vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine fliehen, sagte Gawrilita.
Humanitärer Korridor in der Ostukraine
Russland stimmte am Sonntag einem neuen Versuch der Schaffung eines humanitären Korridors zur Ausreise der Einwohner aus massiv umkämpften Städten in der Ostukraine zu. Ein erster Versuch war am Samstag gescheitert, nachdem sich beide Seiten den gegenseitigen Bruch der Waffenruhe vorwarfen.
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