Aufsperren und Aufatmen. Masken fielen. Covid-Maßnahmen endeten. Eine erste Bilanz in Nachtgastronomie und Hotellerie.
„Es war ein phänomenales erstes Wochenende“, sagt Stefan Ratzenberger, Sprecher der gebeutelten Nachtgastronomie. Österreichweit haben 90 Prozent der Lokale aufgesperrt, waren „zum Bersten voll. Auch in Wien, obwohl dort noch 2G gilt. Die Leute standen oft eine Stunde in der Kälte Schlange.“
Man fürchtete, eventuell die 16- bis 18-Jährigen zu verlieren. Vor zwei Jahren, als Corona noch kein gnadenloser Türsteher war, waren die noch zu jung. „Doch sie kamen genauso. Sind neugierig, was sich da so abspielt.“ Trotz aller Euphorie bleibt Ratzenberger nüchtern. „Man darf sich nicht von ein paar schönen Bildern täuschen lassen.“ Vor allem auf dem Land brauche es bis in den Sommer finanzielle Hilfe. Zudem fehlen in Wien noch die Touristen. Und es mangele teils an Personal.
Die Branche fordert von der Regierung klare Strategien für den Herbst. Für das Worst-Case-Szenario. „Es kann nicht sein, dass man sich wieder am Freitag hinstellt und sagt, ab sofort ist wieder zu.“
Hotellerie zwischen Freude und Vorsicht
Walter Veit hofft auf ein Comeback wie Lazarus. Auch seine Hotellerie ist stark von Maßnahmen betroffen. Der Winter sei nicht mehr zu retten, aber die Stimmung sei gut. Die meisten Hotels „werden überleben“. Viele deutsche Touristen kommen. Vorsicht bleibt Gebot. „In vielen Betrieben trägt das Personal, das mit Gästen zu tun hat, Masken“, sagt der Präsident der Hoteliersvereinigung.
Er selbst betreibt auch eine Skihütte. Der Drang nach Après-Ski sei enorm. „Wir geben dem auch nach, obwohl für mich die Öffnungsschritte generell zu früh kommen.“ Wie geht es weiter? Für den Sommer hofft Veit, dass die „geliehenen Gäste aus Deutschland und Österreich“, die sonst eher ans Meer fahren, gehalten werden können. „Für nächsten Winter sind wir guter Dinge. Viele Gäste, die diese Saison hier waren, haben für die nächste wieder gebucht.“ Hoffentlich macht das Virus keinen Strich durch die Rechnung.
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