Drei gegen einen

Kuriose Dreier-Allianz vor Stichwahl in Kufstein

Tirol
07.03.2022 14:00

NEOS, FPÖ und MFG ziehen vor der Bürgermeisterwahl plötzlich an einem Strang. Grund: Martin Krumschnabel soll abgewählt werden. Das einzige, was Pink mit den zwei anderen verbindet!

Dann waren es nur mehr 28. Von den ursprünglich 31 geplanten Bürgermeister-Stichwahlen finden am 13. März nur mehr 28 statt. In Wörgl, Völs und Nassereith hat einer der Kandidaten verzichtet. Ganz besonders spannend dürfte es in Wenns im Pitztal werden, wo die beiden Kandidaten Patrick Holzknecht (502) und Robert Rundl (500) beim ersten Durchgang gerade einmal zwei Stimmen trennten. Eine knappe Entscheidung wird auch in Haiming erwartet, wo es zwischen Christian Köfler und Michaela Ofner zur Halbzeit 920:851 stand. Gespannt sein darf man auch in Schwaz, wo Langzeit-Bürgermeister Hans Lintner am 27. Februar mit 2495 Stimmen nur knapp 400 mehr bekam als seine SPÖ-Herausforderin Victoria Weber (2081).

Amtsinhaber Martin Krumschnabel kam im ersten Durchgang auf 45,5 Prozent. (Bild: BERGER HUBERT)
Amtsinhaber Martin Krumschnabel kam im ersten Durchgang auf 45,5 Prozent.

Recht eindeutig fiel der erste Wahltag hingegen in Kufstein aus. Dort kam Bürgermeister Martin Krumschnabel auf 45,5 Prozent (3347 Stimmen), die Zweitplatzierte Birgit Obermüller von den NEOS auf 11,1 Prozent oder 818 Stimmen. Die pinke Politikerin scheint sich aber ernsthafte Hoffnungen auf einen Erfolg zu machen. Und nimmt dafür so manches in Kauf. Nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ hat sie eine Allianz mit MFG und FPÖ geschmiedet. Zwei Parteien, mit denen die NEOS im Normalfall nicht einmal anstreifen wollen. Aber im Kampf gegen den gemeinsamen „Feind“ sind bekanntlich alle Mittel willkommen.

Birgit Obermüller von den NEOS schaffte als Zweitplatzierte 11,1 Prozent. (Bild: Sabine Holaubek Photodesign)
Birgit Obermüller von den NEOS schaffte als Zweitplatzierte 11,1 Prozent.

Das ungleiche Trio, so hört man, habe sich bereits mit anderen Oppositionsparteien getroffen und ihnen ihre gemeinsame Position präsentiert. Wobei man sich fragen muss, was NEOS, FPÖ und MFG für Gemeinsamkeiten haben – außer Krumschnabel zu verhindern. Was freilich legitim ist. Doch es gibt auch einen Tag nach der Wahl – und da werden weitere Gemeinsamkeiten ans Licht kommen. Oder eben nicht.

Man darf aber auch gespannt sein, wie sich die zwei Kufsteiner ÖVP-Listen in diesem Match verhalten

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