Bis zu 200 Füchse werden jährlich in Wien erlegt. Eine Petition forderte das komplette Aus der Bejagung. Beim Experten-„Gipfel“ am Montag im Rathaus bahnt sich ein Kompromiss an.
In Wien werden jährlich bis zu 200 Füchse erlegt oder in Fallen gefangen. Naturfotograf und Tierfreund Leopold Kanzler sammelte über 1000 Unterschriften von Menschen, die sich für die Abschaffung der Jagd auf Füchse aussprechen, und schaffte es damit in den Wiener Petitionsausschuss - die „Krone“ berichtete. Seit der Tagung am 17. Jänner sind zum Thema diverse Stellungnahmen von Experten, dem zuständigen Stadtrat sowie von Bezirksvorstehern eingeholt worden.
Meinungen der Experten gehen auseinander
In der Beurteilung durch das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der VetMed Uni Wien heißt es beispielsweise: „Ein kategorisches Verbot der Bejagung von Rotfüchsen in der Stadt schränkt nach fachlicher wildtierbiologischer Sicht die Breite der Regulationsmöglichkeiten zu stark ein.“
Die in der Petition geforderte ganzjährige Schonung des Fuchses in Wien ist aus Sicht des Tierschutzes sehr zu begrüßen.
Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien
Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Leiter des Instituts für Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur (BOKU), fordert eine deutlich bessere Dokumentation der Fuchsjagd, damit Tiere nicht grundlos Opfer von schießwütigen Jägern werden.
Die „Krone“ fragte bei Initiator Leopold Kanzler nach: „Einen besonders interessanten und positiven Ansatz hat Stadtrat Czernohorszky vorgebracht: Nämlich eine Reformierung des Wiener Landesjagdgesetzes, die Verlängerung der Schonzeit des Rotfuchses und den Vorschlag zum Verbot von Treibjagden.“
Es wird empfohlen, die Schonzeit des Rotfuchses von 1. März bis 31. August auszudehnen, um auch Muttertiere und Jungfüchse zu schützen.
Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ)
Am Montag geht die Debatte im Rathaus in die zweite Runde. Wir werden über das Resultat berichten.
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