Seit Jahrzehnten pflegt Franz Eberhardt (71) aus Eisenberg an der Pinka seinen Wald im Bezirk Oberwart mit Sorgfalt. Noch immer ist der rüstige Pensionist jeden Tag zeitig auf den Beinen, um in seinem Paradies nach dem Rechten zu sehen.
Doch was jetzt geschah, lässt dem Naturfreund das Herz bluten: "Eine Holzfirma hatte sich angetragen, meinen Wald zu durchforsten, um abgebrochene Äste und allerlei Gestrüpp zu entfernen. Tatsächlich wurde aber im großen Stil gerodet." Den Schaden auf den betroffenen 25.000 Quadratmetern schätzt Eberhardt auf fast 35.000 Euro: "1.500 Euro hat mir die Firma in die Hand gedrückt."
"Sogar nachts waren Arbeiter in meinem Wald"
Beschwerden seien abgewimmelt worden. Das Gehölz, das laut (mündlicher) Vereinbarung hätte abtransportiert werden sollen, und die Abfälle der wilden Schlägerungen musste der 71-Jährige selbst einsammeln. "Sogar nachts waren Arbeiter in meinem Wald, um Bäume zu holen", so ein Leidensgenosse. Allein rund um Eisenberg sei mindestens ein Dutzend Forstbesitzer betroffen.
"Baummord" für die Energiewirtschaft, so sehen es die Kritiker: "Denn die geschlägerten Eichen, Buchen und Kiefern werden zu Hackschnitzeln verarbeitet, um für dringend benötigten Nachschub in den Biomasse-Heizwerken zu sorgen." Dafür falle auch immer mehr heimisches Ufergehölz den Motorsägen zum Opfer, warnen Umweltschützer. Für eine Stellungnahme war der Chef der beschuldigten Firma bis Mittwochnachmittag nicht erreichbar.
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