Frauen werden älter und erkranken deshalb öfter an Alzheimer als Männer - das war die gängige Meinung. Doch inzwischen zeigen Studien, dass auch Hormone daran Schuld sein könnten. Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch nicht endgültig erforscht. Anlässlich des Internationalen Weltfrauentages am 8. März informiert die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. über die Hintergründe.
Östrogen spielen für den Hirnstoffwechsel und damit für die kognitiven Prozesse im weiblichen Gehirn eine wichtige Rolle. Dieses Hormon schützt die Nervenzellen im Gehirn, und trägt auch zu einem funktionierenden Energiestoffwechsel bei. Außerdem sorgt es für eine besseren Durchblutung der Nervenzellen und verhindert, dass sich die alzheimertypischen Amyloid-Plaques ablagern, wie die Alzheimerforschung berichtet.
In den Wechseljahren sinkt die Östrogenproduktion. Kurzfristig führt das mitunter zu Gedächtnisprobleme, Vergesslichkeit und Verwirrtheit. Mittelfristig können diese hormonellen Veränderungen aber auch das Alzheimer-Risiko erhöhen. Das belegen Studien der Neurowissenschafterinnen Roberta Diaz Brinton, Direktorin des Center for Innovation in Brain Science an der University of Arizona (USA) und Lisa Mosconi, Leiterin der Women´s Brain Initiative und Direktorin der Alzheimer´s Prevention Clinic am Weill Medical College New York (USA).
Ob eine Hormonersatztherapie das Alzheimer-Risiko senken kann, ist umstritten. Studien weisen darauf hin, dass es darauf ankommt, ob diese im dafür geeigneten Zeitfenster eingenommen wird: Beginnt die sie zeitnah zum Ausbleiben der Menstruation, scheint es einen positiven Effekt zu geben. Eine späte Hormontherapie kann das Alzheimer-Risiko mitunter sogar erhöhen.
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