Putins Rücken gestärkt
Peking: Freundschaft zu Russland ist „felsenfest“
Bei einer seltenen Pressekonferenz von Chinas Außenministers Wang Yi positionierte er China eindeutig auf Seite der Russen, bot sich aber auch als Vermittler an. Zugleich betonte er, die Freundschaft seines Landes zu Russland sei „felsenfest“.
„Die Aussichten für die künftige Zusammenarbeit beider Seiten sind sehr groß“, machte Wang sogleich jegliche Hoffnungen zunichte, dass China sich aufgrund des Angriffs auf die Ukraine von Russland distanziere und vielleicht sogar bei Wirtschaftssanktionen nachzieht.
Chinesen wollen vermitteln
Schon bisher hat die chinesische Führung keine Bemühungen gezeigt, die Invasion zu verurteilen und gibt Russlands Präsidenten Wladimir Putin damit weiterhin Rückendeckung. Vielmehr betonte Wang, im Ukraine-Krieg als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine auftreten zu wollen.
Peking sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um „die notwendige Vermittlung“ zu gewährleisten, sagte Wang. „Was gebraucht wird, um komplexe Fragen zu lösen, ist ein kühler Kopf und rationaler Verstand.“
Kritik an NATO und USA
Erst am Sonntag hatte der chinesische Außenminister gegenüber seinem amerikanischen Pendant, Anthony Blinken, scharfe Kritik an den USA geübt und die Osterweiterung der NATO kritisiert. Die „Entwicklung“ der Situation in der Ukraine sei etwas, „das China nicht sehen will“, erklärte er.
USA forderten stärkere Positionierung
Die USA drängen China hingegen, sich gegen Russland zu positionieren, wie aus einem Telefonat zwischen US-Außenminister Antony Blinken mit Wang Yi am Wochenende hervorging. Auch hatte die Ukraine Hoffnungen geäußert, dass China seinen Einfluss auf Russland nutzt und in dem Konflikt vermittelt. Aber davon ist bisher nichts zu erkennen.
Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte sich in einem Interview für eine Vermittlung Chinas ausgesprochen, auch wenn es nach seinen Angaben bisher keine konkreten Gespräche darüber gibt.
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