Folgen des Krieges

Steigende Energiepreise: Diesel teurer als Benzin

Wirtschaft
07.03.2022 13:37

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Spritpreise erneut auf Rekordhöhen getrieben. Dabei hat sich auch der relative Preis verschoben: Seit Kurzem ist Diesel in Österreich an der Zapfsäule teurer als Benzin, teilte der ÖAMTC mit. Montagvormittag war Diesel im Schnitt um rund drei Cent teurer als Superbenzin. Die um 8,5 Cent pro Liter geringere Mineralölsteuer werde durch höhere Marktpreise mehr als wettgemacht.

Diesel sei laut ÖAMTC-Experte Martin Grasslober in der Regel am Markt teurer als Benzin, der Unterschied werde aber in Österreich durch die geringere Besteuerung mehr als wettgemacht, sodass der Preis je Liter an der Tankstelle niedriger ist. Am Vormittag kostete Super in Österreich im Schnitt 1,662 Euro, Diesel 1,693 Euro.

Österreich beim Treibstoff nicht das teuerste Land
Am Nachmittag dürften die Preise noch deutlich höher liegen, erwartet Grasslober. Dennoch ist Österreich beim Treibstoff weiter nicht das teuerste Land. In Deutschland kostete am Vormittag ein Liter Super E10 im Durchschnitt 1,965 Euro. Diesel war sogar noch teurer und stieg auf 1,984 Euro. Und in den USA haben die Benzinpreise dem Autoverband AAA zufolge den höchsten Stand seit Juli 2008 erreicht.

An einer Tankstelle in Kalifornien wurden Freitag Preise für Benzin und Dieselkraftstoff von über 5 Dollar pro Gallone angezeigt. (Bild: AFP)
An einer Tankstelle in Kalifornien wurden Freitag Preise für Benzin und Dieselkraftstoff von über 5 Dollar pro Gallone angezeigt.

Hohe Nachfrage nach Heizöl
Dass Diesel in Österreich derzeit teurer als Super E10 ist, liegt laut Deutscher Presse-Agentur nach Einschätzung des ADAC an der im Moment sehr hohen Nachfrage nach Heizöl. „Das ist eigentlich saisonuntypisch, aber offenbar kaufen die Leute derzeit Heizöl, weil sie nicht wissen, wie es im kommenden Winter wird“, erklärte ein ADAC-Sprecher in München.

Keine Entspannung in Sicht
Entspannung ist nicht in Sicht: Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland hat die Ölpreise zum Wochenauftakt auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um bis zu knapp 18 Prozent auf 139,13 Dollar und lag damit in der Nähe des Rekordniveaus von fast 150 Dollar aus dem Sommer 2008. Damit beschleunigte sich der Anstieg des Ölpreises der vergangenen Tage.

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