Bedarf ist gestiegen

Expertinnen bieten Frauen Zuflucht in Krisenzeiten

Starkes Team in Wiener Neustadt: Eva Huber, E. Cinatl, Ruth Hauser, Melanie Zeller (v. li.)

(Bild: DORISSEEBACHER)

Jede fünfte Frau ist aktuell von Gewalt betroffen. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März hat sich die „Krone“ das reichhaltige Angebot der Frauenberatungsstellen angeschaut. Von der Hilfe in Krisenzeiten bis hin zur akuten Gefährdungslage sind landesweit die Mitarbeiterinnen für das Wohl der Frauen im Einsatz.

„Er meint es nicht so. Es war ein einmaliger Ausrutscher.“ Gewalt in Beziehungen wird von Betroffenen oft missverstanden. Ob verbal oder körperlich, Opfer brauchen viel Kraft und Unterstützung, um ihren Peinigern zu entkommen. Umso mehr, wenn es sich dabei um den eigenen Ehemann handelt. Um Frauen dabei die nötige Hilfe zu geben, gibt es in NÖ in allen Regionen Frauenberatungsstellen.

Nach der Trennung ist die gefährlichste Zeit. Wir bereiten Frauen darauf vor, welche Schritte auf sie zukommen, wenn sie die Polizei holen.

Elisabeth Cinatl, Leiterin des Vereins Wendepunkt

Wie etwa den Verein Wendepunkt in Wiener Neustadt. Seit drei Jahrzehnten werden hier rund 1000 Frauen pro Jahr rund um die Uhr zu allen Problemthemen - von Jobwechsel über Überbelastung und Diskriminierung bis zur Gewaltbeziehung - beraten.

(Bild: DORISSEEBACHER)

Drehscheibe für alle Angebote
Und auch hier hinterlässt die Pandemie ihre Spuren: „Der Druck ist stark gestiegen, Existenzängste und fehlende Ausweichmöglichkeiten kamen hinzu“, erklärt Elisabeth Cinatl, Psychotherapeutin und Leiterin des Vereins Wendepunkt. In den Beratungen geht es in erster Linie darum, den Blick zu öffnen, eigene Ressourcen und Fähigkeiten zu stärken und Alternativen zu suchen. Der Verein versteht sich als "Drehscheibe, wo die Fäden zusammenlaufen. Vom Sicherheitsplan über den Notfallkoffer bis zur Wohnungsassistenz oder Schuldnerberatung wird hier Hilfe angeboten. Und zwar so lange, wie sie gebraucht wird.

Mehr Infos: frauenberatung-noe.at