Am Freitag um 21 Uhr ist Thomas Richter in Freilassing gestartet. Gestern um 10.30 Uhr war er zurück. Mit im Gepäck: 28 Frauen und Kinder aus der Ukraine. Richter packte letzte Woche einen Bus samt Anhänger voll mit Medikamenten, Lebensmitteln. Inklusive Fahrern und ukrainischen Bekannten aus Freilassing ging es Richtung Lwiw.
Der Freilassinger Unternehmer, der auch Buslinien für Salzburgs Verkehrsverbund im Pongau, Pinzgau betreibt, konnte nicht mehr zuschauen. „Was dort abgeht, ist Krieg, eine humanitäre Katastrophe. Ich musste etwas tun“, so Richter.
Straßenbarrikaden, Militärkontrollen, die Einreise in die Ukraine war bedrückend. Auf der Rückreise 18 Stunden Stau sowie unfassbares Leid am Straßenrand: Angebundene Haustiere, verlassene Autos ohne Treibstoff, verzweifelte Mütter und weinende Kinder bereits Kilometer von der Grenze entfernt – bei über 10 Grad unter null. „Ich habe nicht gedacht, dass mir das so nahe geht. Ich habe ein paarmal geweint, weil ich wusste, eigentlich müsste ich noch viel mehr Menschen hier rausholen“, so der Unternehmer.
Nächste Fahrt in den Krieg ist schon in Planung
Richter und seine Helfer brachten 44 ukrainische Flüchtlinge – Kleinkinder, Buben und Mädchen, sowie Frauen – aus dem Kriegsgebiet. Mit 28 Frauen und Kindern ist er am Montag in Freilassing im ehemaligen Altersheim angekommen. Max Aicher hat dies kurzerhand bereit gestellt, unzählige Freiwillige aus der Umgebung haben gekocht, geputzt, Spenden gesammelt. Und Richter? Der plant bereits die nächste Busfahrt in den Krieg.
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